bluetenzeilen
„Sie hatte die Wahl,” hat meine Mutter hinzugefügt. “Und du hast diese Wahl auch.“ Titel: Die Nacht der Bärin Autorin: Kira Mohn Verlag: Harper Collins Preis: 24,00€ Seitenzahl: 288 Seiten Inhalt: Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten. Meine Meinung: Die Bücher von Kira Mohn sind großartige Werke, die mich immer wieder aufs Neue begeistern können. Somit habe ich mich wahnsinnig auf ihr neues Buch gefreut. Bereits mit „Wir Irgendwann“ ist Kira Mohn schon in eine erwachsenere Richtung gegangen, die mir sehr gefallen hat. Somit war ich unglaublich gespannt, wie mir „Die Nacht der Bärin“ gefallen wird. Dabei muss ich zugeben, dass ich eine kleine Faszination mit Bären habe, weswegen mich das Buch direkt interessiert hat. Aber auch der Klappentext hat sich richtig gut angehört. Das Cover finde ich sehr schön. Ich liebe Blumen und es zeigt auch auf, dass das Buch sich an eine etwas andere Zielgruppe richtete, als die typischen New Adult Leser. Das ganze Cover sieht aus wie gezeichnet, zeigt aber auch Elemente auf die gut zum Inhalt des Buches passen, einfach da Natur auch ein große Rolle im Buch spielt. Allerdings bin ich einfach ein großer Fan der Autorin, weswegen ich gespannt war auf die Geschichte und so auch ohne Cover und Klappentext zu kennen, immer direkt alles von Kira Mohn lesen würde. Die Geschichte wird in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt. So haben wir in der Vergangenheit die Schwestern Anna und Maja, wobei die Geschichte aus der Perspektive von Maja erzählt wird. Mich hat diese Perspektive vor allem sehr mitgenommen, weil Maja noch ein Kind ist. Aber auch Jule, die Tochter von Anna macht so einiges in der Gegenwart durch und so haben wir ein Zusammenspiel und eine Reise auf die sich Anna und Jule begeben, um die Vergangenheit in gewisser Weise abzuschließen und vielleicht auch um diese nicht zu wiederholen. Jule lernt auf dieser Reise zudem sehr viel über ihre Mutter und entdeckt auch eine andere Seite an ihr. Für mich war vor allem die Thematik mit der Bärin sehr schön gewesen, da der Wald und die Bärin mit ihren Jungen etwas Ruhe in die Geschichte gebracht haben und gerade mit Kira Mohn’s Talent eine wundervolle Atmosphäre zu kreieren, habe ich mich genau wie die Mädchen, die immer wieder in den Wald gehen, um von ihrem Vater wegzukommen, unglaublich wohl dort gefühlt. Kira Mohn arbeitet hier mit sehr schweren und wichtigen Themen, die nicht leicht zu verdauen sind. Aber gerade deswegen finde ich dieses Buch auch so großartig, denn die Geschichte ist authentisch und voller Emotionen, die mich einfach nur mitreißen konnten und mir manchmal auch sehr das Herz schwer gemacht haben. Es war definitiv nicht einfach diese Geschichte zu verfolgen, mit zwei Mädchen die so hilflos waren und denen man gerade deswegen am liebsten geholfen hätte. Aber auch in der Gegenwart habe ich ganz schön mit gebangt, denn auch hier war es nicht einfach zu verfolgen, was vor sich ging. Die Geschichte war einfach eine der emotionalsten, die ich seit langem gelesen habe und hat mich wirklich sehr mitgenommen, so dass ich am Ende auch einfach nur weinende da saß und mich über die Ungerechtigkeit des Lebens aufgeregt, aber auch getrauert habe. Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich trotzdem noch nennen, der für mich nicht in die Bewertung einfließt, aber den ich sehr wichtig finde. Und zwar hat das Buch keine Triggerwarnung, was ich sehr schade finde, da hier doch sehr wichtige und für viele Menschen auch schmerzliche Themen aufgearbeitet werden. Für mich war das nicht so schlimm, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es genug Menschen gibt, die von den Themen getriggert werden. Der Schreibstil von Kira Mohn war auch etwas, das mich sehr begeistern konnte. Gerade das Zusammenspiel zwischen diesen schweren Themen und wie ich trotz der vielen Emotionen das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte, war einfach nur fantastisch. Es war für mich ein absolutes Highlight und hat Kira Mohn noch einmal mehr zu einer Autorin für mich werden lassen, von der ich jedes Buch lesen muss, egal ob New Adult, Erwachsenenroman oder wohin auch sonst ihre Reise noch so führen wird.