auserlesenes
Mit dem Schlaf kennt sich Mara Lux auf wissenschaftlicher Ebene gut aus. Doch ironischerweise leidet ausgerechnet die Forscherin unter Insomnia. Die Nachricht eines Notars lässt die Wahl-Londonerin nach Deutschland reisen. Dort macht Mara erstaunliche Entdeckungen… „Der längste Schlaf“ ist ein Roman von Melanie Raabe. Die Struktur des Romans ist klar: Es gibt 18 Kapitel, die mehrfach von träumerischen Einschüben getrennt werden. Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Mara. Die Handlung spielt in Deutschland und England. In sprachlicher Hinsicht ist der Roman unauffällig und schnörkellos. Dialoge wechseln sich ab mit anschaulichen Beschreibungen. Mara steht im Mittelpunkt der Geschichte. Eine interessante Protagonistin, deren Gedanken sich leicht nachvollziehen lassen. Vor allem die Themen Träume und Schlafforschung machen den Roman zu einer reizvollen Lektüre. Die wissenschaftlichen Ausführungen sind lehrreich, ohne zu langweilen. Die Fragen nach dem Grund von Maras Schlaflosigkeit, ihrer Vergangenheit und den Erlebnissen innerhalb ihrer Träume erzeugen Spannung und einen großen Unterhaltungswert. Auf den rund 340 Seiten entwickelt die Geschichte einen Lesesog. Der Roman kann zudem immer wieder überraschen. Das ungewöhnliche, künstlerisch anmutende Cover passt sehr gut zum Inhalt. Dies gilt auch für den mehrdeutigen Titel. Mein Fazit: Auch mit „Der längste Schlaf“ hat mich Melanie Raabe überzeugt. Die fesselnde, kurzweilige Geschichte ist absolut lesenswert.