bluetenzeilen
Titel: A Marvellous Light - Der magische Fluch Autorin: Freya Marske Verlag: Piper Preis: 18,00€ Seitenzahl: 528 Seiten Inhalt: Ein Herrenhaus, ein Heckenlabyrinth und ein magischer Fluch England, 1908: Baronet Robin Blyth tritt seinen neuen Job an. Eigentlich hatte er einen langweiligen Verwaltungsposten erwartet, doch stattdessen ist er plötzlich Verbindungsmann zu einer magischen Geheimgesellschaft. Sein Vorgänger ist spurlos verschwunden – und hinterließ nur einen Haufen Feinde, die Robin mit einem tödlichen Fluch belegen. Seine einzige Hoffnung, dem Tod zu entrinnen, ist Edwin Courcey, sein unausstehlicher Kollege. Widerwillig müssen die beiden zusammenarbeiten und kommen dabei einer Verschwörung auf die Spur, die die gesamte magische Gesellschaft bedroht. Meine Meinung: Was das Cover angeht, so hat der Piper Verlag hier das Orginalcover größtenteils beibehalten, was ich sehr gut finden. Den einzigen Unterschied den ich erkennen kann, liegt in der Farbauswahl, welche mir aber bei der deutschen Ausgabe auch ein wenig besser gefällt. Ansonsten finde ich passt das Cover sehr gut zur historischen Einordnung, da es mit dem Muster sehr gut an eine Tapete aus einem vergangen Jahrhundert erinnert, zudem haben hier die abgebildeten, eher jüngeren Männer einen Gehstock und deutet auch auf ein historisches Setting hin. Robin hat mir dabei wirklich sehr gefallen. Er ist in eine ungünstige Lage geraten und möchte nichts weiter, als nichts mehr mit Magie zutun zu haben um sich um seine anderen Pflichten zu kümmern. Gerade dieses Pflichtbewusstsein, besonders im Bezug auf seine Familie konnte mich schnell von ihm überzeugen und hat ihn sehr sympathisch gemacht. Generell ist er auch einfach ein sehr liebenswerter Kerl. Mit Edwin hatte ich es da etwas schwerer. Er ist eher verschlossen und möchte nichts mit Robin zutun haben, dennoch hat er keine Alternative als mit diesem Zeit zu verbringen. Trotzdem ist er mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz gewachsen. Vor allem lernt man auch mehr über seine Vergangenheit und die Verantwortung, die nun auf ihn lastet kennen. Gerade die Last, die auch auf seinen Schultern liegt, hat ihn mir dann doch schnell sympathisch gemacht. Die Liebesgeschichte zwischen Edwin und Robin fand ich richtig gut gemacht, gerade das Leugnen der Gefühle auf Robin’s Seite war immer absolut unterhaltsam, da man einfach gemerkt hat, dass sich da mehr zwischen ihnen entwickelt. Trotzdem wollte er es nicht so richtig wahrhaben. Es gab einige unglaublich tolle Szenen zwischen den Beiden mit beschützerischen, aber auch sehr süßen Elementen, die mich einfach sehr mit den Beiden haben mitfiebern lassen. Zudem finde ich es auch einfach fantastisch von queeren Charakteren zu lesen, die in einem historischen Setting spielen, was für mich einfach ein Highlight dieses Buches war. Die Handlung fand ich ebenfalls sehr spannend. Ich habe bisher nur eine Handvoll Bücher gelesen die wirklich in die Richtung historische Fantasy gegangen sind, fand sie allerdings alle unglaublich spannend und interessant ausgearbeitet. Das selbe kann ich auch über "A Marveollous Light - Der dunkle Fluch" sagen. Es war einfach absolut spannend ins England der Edwardian Zeit zu reisen und auch mal ein Buch aus mehr oder weniger dieser Periode zu lesen. Viele Bücher spielen dann ja doch mehr zur Regency Zeit, aber gerade diesen Bruch fand ich hier dann doch auch sehr erfrischend. So haben wir hier immer noch die Spaltung der Gesellschaft mit der adligen Gesellschaft, die geheime magische Kräfte hat. Auch den magischen Aspekt der Geschichte fand ich wirklich gut ausgearbeitet, dabei hat Robin nicht wirklich viel am Hut mit Magie, weswegen es schön war zu sehen wie Edwin Robin mehr über seine Welt beibringt und vor allem zu erleben, wie Robin damit auch umgeht. Zudem muss ich sagen, dass das Buch im Englischen als eine Comedy of Manners beworben wurde, was gerade für mich als Englischstudentin etwas war das mich direkt angesprochen und neugierig gemacht hat. Das bedeutet vor allem dass die Geschichte auf eine komödiantische Weise auf die Gesellschaft der Zeit blickt, was in diesem Buch definitiv der Fall war und mich sehr begeistern konnte. Am meisten an der Geschichte, die Freya Marske hier erzählt hat, hat mir definitiv der Weltenaufbau gefallen. Die ganze Idee mit dem historischen Setting in England und der Magie, von der die meisten Menschen nichts wissen, dann aber eine “normale” Person zufällig mitbekommt, was los ist und sich alles verkompliziert, war einfach nur zu gleichen Teilen witzig und spannend. Der Schreibstil von Freya Marske hat mich schnell begeistern können, da sie tolle Charaktere geschaffen hat, die ein spannendes Abenteuer erleben und einen fantastischen Zusammenhalten haben. Ich fand es für ein Debüt wirklich beeindruckend, obwohl ich auch ein paar Schwächen gesehen habe, fand ich es doch sehr gut. Somit bin ich auf jeden Fall gespannt, wie die Reihe sich weiter entwickeln wird.