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Ceciliasophie

Posted on 5.10.2024

Ich mochte den Schreibstil und Einstieg in die Geschichte wirklich gerne. Gleich zu Beginn liegt eine Anspannung in der Luft und die atmosphärischen Schilderungen und Beschreibungen der Umgebung ließen New Orleans sehr gekonnt vor meinem inneren Auge beim Lesen entstehen. Das Buch ist in der Ich-Perspektive gehalten, was zum einen sehr spannend ist, um einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis für Schwester Holiday zu schaffen, indem immer wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit und in ihre Gefühlswelt so möglich sind. Zum anderen aber leidet die Perspektive etwas an Schwester Holidays Wahrnehmung. Die Beschreibung von Nebencharakteren ist mitunter sehr stereotyp, was ich damit erkläre, dass Schwester Holiday als Person diese Figuren so stereotyp wahrnimmt. Übersetzt bedeutet das natürlich auch, dass die Figuren einfach sehr stereotyp geschrieben sind. Ich bin mir nur unsicher, ob dies mit Absicht geschehen ist und es somit als Stilmittel dient oder ob die Figuren einfach nicht gut ausgearbeitet sind. Auf Grund von Schwester Holidays Vergangenheit kann ich in Grenzen schon verstehen, wenn Personen eher stereotyp wahrgenommen werden von ihr und gleich in Schubladen gesteckt werden. Nachvollziehen kann ich ein solches Vorgehen natürlich nicht und ich fand es auch für die Geschichte nicht von Vorteil. Die Nebencharaktere finde ich aus dem genannten Grund sehr austauschbar, wirklich in Erinnerung bleiben wird mir kaum eine Figur. Es sorgt auch nicht dafür, dass ich den zweiten Band, der bereits auf Englisch publiziert wurde, eine Chance geben würde. Ich hatte mit ein wenig mehr Finesse gerechnet, schließlich betitelt sich Schwester Holiday selber als Detektivin. Diese Tätigkeit beschränkt sich leider sehr darauf, einfach nur mit ausgewählten Personen zu sprechen und dann lauter haltlose Verdächtigungen auszusprechen. Im Kern ist das, wenn auch etwas stümperhaft, schon "Detektivarbeit". Aber mit fehlt dabei einfach ein bisschen das Geheime. Als Leser:in kann man schwer miträtseln, da auch hier wieder die Perspektive sehr im Weg steht. Schwester Holiday ist eingeschossen auf einzelne Personen, also muss man als Leser:in mit dieser Wahrnehmung mitgehen und andere Möglichkeiten werden wenig ausgelotet. Für mich persönlich ist dies auch die größte Schwachstelle des Buches, denn ich rätsel gerne mit, wer als Täter:in in Frage kommen könnte. Neben der gut eingefangenen Atmosphäre mochte ich die queere Repräsentation sehr in diesem Buch. Schwester Holiday ist ein sehr mehrdimensionaler und spannender Charakter, leider wird der Plot dieser wirklich guten Figur nicht ganz gerecht.

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