philiene
Hanna Caspian hat es wieder einmal geschafft, mich in die Vergangenheit zu katapultieren. In ihrem Roman Im Takt der Freiheit führt sie uns ins Jahr 1888 zu Felicitas. Die Tochter aus gutem Hause hat eigentlich ein gutes Leben, aber eines ist sie nicht. Freii. Sie kann nicht eine Entscheidung in ihrem Leben selbst treffen. Und nun plant ihr Vater auch noch einen pompösen Ball und will sie an einen Grafensohn verheiraten. Doch ihr Herz gehört einem anderen... Neben Felicitas Geschichte erfahren wir auch einiges aus dem Leben ihrer Zofe Minna. Diese stammt aus Afrika und für sie bedeutet Freiheit etwas ganz anderes als für Felicitas. Die Autorin schafft ein authentisches Bild der Zeit. Die beschreibt zwei junge Frauen, die in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen sind und doch das gleiche träumen. Daneben wird das Jahr 1888 lebendig. Mit seiner besonderen politischen Situation, der eine Kaiser ist gestorben, der jetzige schwer krank und gleichzeitig wird das Leben der Zeit beschrieben. Ich finde es immer wieder großartig das Hanna Caspian auch auf die Dienstboten eingeht. Minnas Geschichte hat mich sehr berührt. Natürlich steht Felicitas Geschichte im Vordergrund und diese ist wunderbar erzählt. Spannend und gleichzeitig gefühlvoll. Aber Hannas Bücher glänzen immer auch durch grandiose Nebencharaktere, hier zum Beispiel Felicitas Schwester Tessa oder Tante Apollonia und durch Szenen die einfach witzig sind und die Geschichte sehr bereichern. Wie immer grandios.