Daggy
In seiner Funktion als Interims-Polizeipräsident leite Kluftinger einen großen Polizeieinsatz in den Bergen. Doch dann wir die Leiche eines Polzisten gefunden, der dort nicht eingeteilt war. Was hat dort gewollt und wie kam er zu Tode? Was zunächst wie ein Unfall aussah, stellt sich als Mord heraus. Allerdings kümmern sich Kluftinger und sein Team zunächst wenig um die Ermittlungen. Eine Tatortbegehung durch den Kommissar führt zunächst zu einem Pilzfund, den Klufti aberntet und mit nach Hause nimmt. Da seine Partei noch einen Platz für die Gemeinderatswahl besetzen musste, hat man Kluftinger als Lückenbüßer dazugeschrieben. Für ihn ist auch klar, dass er auf diesem Platz chancenlos ist, aber trotzdem werden Fotos gemacht und er muss einen Fragebogen für die Partei ausfüllen. Dazu kommen einige Parteikolleg*innen zu ihm nach Hause. Diese Szene ist so humorvoll beschrieben und zeigt, wie Klufti es immer wieder schafft sich rauszureden und spontan seine Meinung zu ändern. Die Ermittlungen führen sowohl zu einem ehemaligen Minister, der Kluftinger als Kandidat Tipps gibt als auch in die Szene der Reichsbürger und Impfgegner. Damit ist die Geschichte sehr aktuell, es wird KI angesprochen und ein Kandidat wird auf SocialMedia und im echten Leben angegriffen. So ist dieser Roman weniger ein Krimi, als dass er die Probleme unsere heutigen Gesellschaft in den Focus stellt. Wie schön, dass Kommissar Kluftinger in seiner liebenswerten Art alles zu einem guten Abschluss bringt. Spannung gibt es wenig, aber dafür viel Privates und einen Mann, den man sich als Chef und Politiker wünschen würde, weil er sein Herz auf dem rechten Fleck hat, auch wenn er gerne grantelt.