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„Gras drüber“ beinhaltet 15 ganz unterschiedliche Kurzkrimis. Die Geschichten sind sowohl im idyllischen Sauerland wie auch in anderen eher ländlichen Regionen angesiedelt, also fernab von irgendwelchen Kriminalitäts-Hotspots. Den Leser erwarten daher auch keine actionreichen Verfolgungsjagden, sondern ganz normale Alltagssituationen und Leute wie du und ich, deren Leben - mal geplant, mal spontan, mal ganz unbeabsichtigt - in eine mörderische Richtung abdriftet. Es geht in diesen Krimis nicht darum zu ermitteln, wer ein Verbrechen begangen hat. Es ist sogar meist schnell auszumachen, wer der Täter und wer das Opfer ist. Für Spannung und Unterhaltung sorgen hier das Drumherum und vor allen Dingen die Fragen, warum jemand einen Mitmenschen aus dem Weg räumen will und wie er es anstellt, unerkannt und damit am Ende straffrei aus der Sache herauszukommen. Kathrin Heinrichs hat ein gutes Händchen dafür, alltägliche Verstrickungen amüsant darzustellen und versteht es ganz ausgezeichnet, mich schnell mit den jeweiligen Gegebenheiten vertraut zu machen. Ich bin ruckzuck mittendrin im Geschehen und verfolge aus Tätersicht gespannt die verbrecherischen Ereignisse. Die Geschichten sind allesamt kurzweilig, meist humorvoll, manchmal bewegend und ab und an sogar skurril ausgeprägt. „Gras drüber“ hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die abwechslungsreichen Kurzkrimis, deren Figuren und Handlungen wie aus dem Leben gegriffen wirken, mit viel Vergnügen gelesen.