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pmelittam

Posted on 29.9.2024

Prinz Reginald hat es nicht leicht, sein Vater besteht darauf, dass er auf eine Abenteuerreise geht um ein Held zu werden, etwas, was ihm so gar nicht liegt. Prinzessin Cerise soll heiraten, eine Menge Prinzen freien um sie, doch keiner erfüllt ihre Erwartungen. Als Prinz Reginald, mit ganz anderer Absicht, am Hof auftaucht, verliebt sie sich in ihn. Robert Thrax hat ganz andere Sorgen. Er hat die Nachfolge seines Vaters als Drachenjäger angetreten, eine Aufgabe, die ihm gar nicht liegt. Kurze Zeit später sind Reginald, Cerise und Robert unterwegs, einen größeren Drachen zu jagen und zu töten, wobei letzteres natürlich Reginald zufallen soll. Man wird schnell fündig, doch dann läuft die Sache stark aus dem Ruder. Der Titel und der Klappentext lassen einen leichten Roman mit Humor erwarten, jedenfalls war das beim mir der Fall. Peter S. Beagle ist bekannt als Autor von „Das letzte Einhorn“, von dem ich allerdings bisher nur die Verfilmung kenne. Diese hat aber auch traurige und tragische Töne, die man letztlich auch hier finden kann. Zu Beginn ist der Roman tatsächlich leicht und auf gewisse Weise humorvoll, doch nach einiger Zeit ändert sich der Ton, es wird gefährlich und auch blutiger. Ich fand es dennoch passend, und auch im weiteren Verlauf mochte ich die Geschichte, auch wenn ich ihre Entwicklung so nicht erwartet hatte. Ein Roman, der überraschen kann und nicht vorhersehbar ist, ist oft ein guter Roman, dies empfand ich auch hier so. Die drei Protagonist:innen sind sehr unterschiedlich, am nächsten kam mir Robert, den man auch im Kreis seiner liebenswerten Familie und Freunde kennenlernt, und dessen Emotionen man gut nachvollziehen kann. Cerise hat mich ein bisschen genervt, aber eine Prinzessin, die sich selbst das Schreiben beibringt, hat auch meinen Respekt verdient, ganz abgesehen von ihrem Mut. Reginald ist der, den man am wenigsten greifen kann, er scheint vor allem nicht besonders talentiert. Ihn lernt man auch zunächst, im Gegensatz zu den beiden anderen, nicht im privaten Umfeld kennen. Doch auch in ihm steckt mehr als zunächst vermutet. Peter S. Beagles Welt ist mittelalterlich und an unsere angelehnt, es gibt aber Magie und vor allem Drachen. Die meisten davon sind klein, weniger gefährlich, eher lästig, und werden Drachlinge genannt. Diese sind überall in der Stadt und am Hof zu finden, größere gibt es weiter draußen. Es gibt viele verschiedene Arten, manche davon findet man auf der Illustration des Vor- und Nachsatzpapiers. Die Geschichte ist märchenhaft und glänzt mit einigen herrlichen Satzbildungen, wie zum Beispiel: „Stattdessen verneigte sich Kronprinz Reginald vor König Antoine und Königin Hélène mit aller Gravitas seiner illustren Abstammung und sank mit der Zielsicherheit und Anmut eines Sonnenuntergangs auf die Knie. Der dunkle Stoff seines feinsten Umhangs senkte sich um ihn wie abendliche Wolken über dem Meer“ (Seite 118). Der Roman entwickelt sich anders als erwartet, die märchenhafte Geschichte wird düsterer und gefährlicher. Mir hat das gut gefallen. Ich mochte auch den Erzählstil, der gut zur Geschichte passt, hin und wieder mit herllichen Sätzen punktet und verschiedene Perspektiven liefert. Und nun habe ich Lust, weitere Romane Peter S. Beagles zu lesen.

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