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„Spinne und Glühwürmchen: Zwischen Leben und Tod“ ist der dritte und letzte Teil einer romantischen, emotionalen, dystopischen Tragödie. Das Ende ist einfach beeindruckend, eindrucksvoll und alle Fragen werden beantwortet, auch wenn einzelne Charaktere es immer wieder zweifeln lassen. Es beginnt abermals mit einem sehr einnehmenden und auch rückblickenden kurzen Prolog. Die Story setzt genau nach dem Ende von Teil 2 wieder an und Juriana ist in nun mit ihren Begleitern bei ihrem Vater, wieder in einem Labor. Zwischen Wahnsinn und Realität geht es natürlich weiter. Wer ist Freund oder Feind, was Realität oder Fiktion, wer sagt die Wahrheit und wer lügt? Fragen über Fragen, aber hier werden sie endlich gelöst, auch wenn einiges wieder wirr erscheint und natürlich aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen wird. Doch der Kampf spitz sich zu. Es geht um die Macht, das pure überleben und die Wahrheit ist manchmal sehr bitter. Doch Juriana kann endlich so sein wie sie ist. Mit ihr wird nicht mehr herumgespielt. Der letzt Akt ist sehr aufregend, es wird verwirrend, es wird kämpferisch und auch sehr emotional. Juriana Lakovic, Tochter von Wissenschaftlern. Sie ist mutig, gewachsen in ihrer wirren Umgebung und sie ist das Ergebnis von Machtgier und Größenwahnsinn. Sie glaubt an das Gute und vertraut auf ihr Inneres, ihr Herz und Verstand und findet so auch die Wahrheit, auch wenn ein Fünkchen Hoffnung doch noch alles besser aussehen lassen könnte, doch sie verlässt sich auf ihr richtiges Gespür. Aleksej, seine Rolle ist tragisch und er wollte immer nur das Richtige tun. Doch die damalige Zeit hat ihn zu Entscheidungen herausgefordert, die er spielend angenommen hat. Er versucht immer noch die richtige Richtung einzuschlagen und vor allem Juriana von sich zu überzeugen. Nikolaj, die Spinne, der verrückte Professor oder was ist er eigentlich. Seine Rolle im letzten Teil hat mir am Besten gefallen. Denn er muss nicht mehr überzeugen, er lässt sich von seinen Gefühlen leiten und er muss nichts mehr vortäuschen. Die pure Realität schlägt ein. Der Schreibstil ist Besonders und ganz anders, als alles was ich je gelesen habe. Die liebe zum Wort, zur Wortakrobatik und zum mitreißen des Lesenden ist eine Kunst und diese Kunst beherrscht die Autorin wahrlich. Mit gestrichenen Gedanken und Sätzen werden die Gedanken zusätzlich gefordert. Es ist schnelllebig, knackig und oft kurz geschrieben. Aber ich mochte es sehr, es hat mich sofort wieder in diese Welt eingenommen und die Handlung bringt die Gedanken zum Wirbeln, zum Nachdenken und zum Zerreißen an den Geduldsfaden. Es hat mich sehr gefesselt und einfach auch nur fasziniert. Die Handlung selbst ist sehr spannungsgeladen, mysteriös, verwirrend und auch mit Gefühlen und Emotionen jeder Art besetzt. Die Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, alleinig aus der Sicht von Juri. Das Buchcover ist genauso eindrucksvoll wie seine inneren Zeilen. Das was hier zu entdecken ist, findet man genauso auch wieder und passt einfach mehr als zutreffend. Und die kleinen Grafiken sind einfach zauberhaft. Alle drei Bände zusammen ergeben ein wunderbares Zusammenspiel. „Leben und Tod. Wo der Tod ist, wird auch das Leben sein. Und su, du wirst Leben sein.“ Mein Fazit: Eine würdige und beeindruckend endende Trilogie, obwohl ich nochmal hin und hergeblättert habe, ob es das nun wirklich war.