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Eine außergewöhnliche Inselschule Als Tapios magisch begabte Schwester auf eine Inselschule wechseln soll, in der sie unter Gleichgesinnten ist, sinkt das Schiff und mit ihm die Eltern der Geschwister. Völlig allein können sich Aina und Tapio auf eine einsame Insel retten und treffen dort auf Kinder mit besonderen Talenten und Lehrer, die so ganz anders sind als zu Hause. Tapio, der als einziger keine besondere Fähigkeit auf der Insel besitzt, wird schon bald zum Außenseiter. Gut, dass er wenigstens einen kleinen Freund hat – eine kleine Garnele, die er in seiner Hosentasche versteckt. Oder war das doch keine so gute Idee? Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich allein wegen des Covers im Buchladen nicht nach dem Buch gegriffen hätte. Normalerweise ist das für mich ein großes Kriterium bei der Auswahl der Lektüre. In diesem Fall spricht mich die Covergestaltung nicht an, denn erst nach dem Lesen der Story verstehe ich die einzelnen Darstellungen und Zusammenhänge und insgesamt wirkt es mir von der Farbgebung und Aufteilung her zu unruhig und „wirr“. Die Story hingegen punktet durch Witz und Einfallsreichtum und dürfte genau den Nerv der Zielgruppe ab 10 Jahren treffen. Eine Schule, die so völlig anders ist als im realen Leben. Und wer hat nicht schon mal davon geträumt, irgendeine magische Begabung zu haben?! Die Schreibweise ist frisch und lebendig, mit viel Jugendsprache durchsetzt. Das Buch beginnt im Comicstil und wird dann mit Text weiter geführt, wobei immer noch zahlreiche Illustrationen im Manga-Stil und Comicelemente das Lesen für „Lesemuffel“ erleichtern. Die Figuren haben Potential und mit dem „Normalo“ Tapio, der auch die Aufzeichnungen schreibt, kann man sich gut identifizieren. Weil er der Einzige auf der Insel ist, der keine besondere Begabung aufweist, fühlt er sich erst einmal alleine unter lauter Gleichgesinnten und trauert nebenher noch um seine Eltern, von denen niemand weiß, was aus ihnen geworden ist. Dabei sind wir gleich beim nächsten Punkt: Insgesamt sind noch einige weitere Dinge unklar, die nötig für ein umfassendes Gesamtbild der Story gewesen wären. Die Figuren mit ihren Begabungen und auch die Lehrer finde ich sehr interessant, sowie den ganzen Ansatz dieser besonderen Schule. Doch leider erfährt man über diese noch viel zu wenig, was zwar nicht direkt die Story stört, aber schön gewesen wäre, um näher einzutauchen. Ich gehe davon aus, dass man einiges noch in den Folgebänden erfahren wird. Auch Tapios Schwester Aina hätte ich gerne näher kennen gelernt. Woher hat sie die Fähigkeit, leblose Dinge zum Leben zu erwecken? Wie geht es ihr nun emotional unter den anderen begabten Kindern? Insgesamt gefällt mir die Idee, das Buch als Manga-Story mit Comicelementen zu gestalten, sehr gut, da es viele junge Leser ansprechen dürfte und mal was Innovatives, Frisches ist. Die Story sprudelt nur so voller origineller Ideen und die Figuren finde ich zwar etwas blass, aber sympathisch und ausbaufähig. Wer es gerne etwas außergewöhnlich mag, wird hiermit seinen Spaß haben.