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Lückenbüßer, Allgäu-Krimi von Volker Klüpfel & Michael Kobr. Kluftinger und seine Crew ermitteln in ihrem 13. Fall Einsatz in den Bergen, Interims-Polizeipräsident Kluftinger leitet den Einsatz, doch am Ende gibt es eine Leiche, ein Polizist kommt ums Leben. Ist die chaotische Einsatzplanung schuld? Doch Kluftinger und sein Team ermitteln gekonnt professionell. Können sie den Täter zur Strecke bringen? Doch derweil hat der beliebte Allgäuer Kriminaler ganz andere Sorgen. Aus Gutmütigkeit lässt er sich als Lückenfüller, auf eine Wahlliste zum Gemeinderat, auf einen der hinteren Listenplätze setzen. Vorerst. Doch als er realisiert, dass sein Erzfeind Langhammer in der Gegenpartei kandidiert, wird daraus ein echter Wahlkampf. Wie immer in erfrischender Allgäuer Mundart, jedoch auch für Nicht-Allgäuer gut verständlich, gibt es lustige zum Teil derbe Dialoge und Wortgefechte. Das Buch ist flüssig zu lesen. Mit viel Lokalkolorit und im auktorialen Stil. Ganz besonders hervorgehoben durch kursive Schrift, sind Transparent-Slogans, Liedtexte, Schlagzeilen und Instagram- sowie Facebook-Kommentare. Endlich ist auch unser Klufti im Zeitalter der neuen Medien angekommen, relativ sicher geht er mittlerweile mit Computer und Handy um. Ein Mann in seiner Position, dies macht ihn einfach authentischer, dafür weniger komisch. Weniger lustige Szenen. Gerade immer dieses Unvermögen hat mich amüsiert. Diese Ungeschicke und lustigen Szenen fehlen in diesem Band fast vollständig. Weitab vom Klamauk kommt diese Folge daher. Ich mag den neuen Klufti eigentlich schon, das macht ihn so echt, er hat sich weiterentwickelt. Sympathisch und seriös, zum Ende hin wächst er sogar über sich hinaus, das hätte ich nicht erwartet. Leider lässt dieser Teil 13 aber dadurch an Unterhaltungswert nach. Ich musste bei der Lektüre nicht ein einziges Mal laut auflachen. Schade, deswegen habe ich diese Allgäu-Krimis eigentlich geschätzt. Wenn ich einen ernsthaften Krimi oder Thriller möchte, dann lese ich ein anderes Buch. Ich persönlich bin gerade deswegen ein Fan dieser Reihe. Gscheithaferl Richie Maier war meine Lieblingsfigur. Nachdem mir im letzten Fall die neue Kollegin Lucy gut gefallen hat, hätte ich in dieser Folge mehr von ihr gewünscht. Auch sein Intimfeind Langhammer kommt in der Folge nicht gut weg. Auch hier habe ich die komischen Szenen zwischen den beiden vermisst. In Band 13 geht es um Wahlkampf, deshalb werden auch viele kommunalpolitische Themen angesprochen. Das macht diesen Band aktuell. Der Kriminalfall ist interessant, wird mit Professionalität gelöst und es sind auch spannende Szenen vorhanden. Es war insgesamt sehr unterhaltsam. Ein unbedingtes Muss für die Fans vom Allgäuer Kriminalkommissar. Da am Ende ein Cliffhanger steht, hoffe ich dennoch, dass es mit Kluftinger und seinen Kollegen, sowie Familie und Freunden weitergeht. Gerne das nächste Mal wieder ein wenig lustiger, der schwächste Band der Reihe bisher. Von mir diesmal 4 Sterne.