sursulapitschi
Eigentlich ist dieses Buch ein wunderbares Jugendbuch. Es erzählt von Livia, die mit ihrer Familie in Rom lebt und elf Jahren alt ist, als sie die Diagnose bekommt, dass sie Retinitis hätte. Menschen mit Retinitis werden innerhalb weniger Jahre blind. Den Ernst der Lage mag sie zunächst nicht wahrhaben. Ihre größte Sorge ist die hässliche Brille, die sie tragen muss. Wir begleiten sie bis sie 17 Jahre alt und nahezu blind ist. Livia erzählt ihre Geschichte aus ihrer Sicht. Ihre Schule, ihre Familie, ihre Freunde spielen eine Rolle. Sie wird immer mehr zur Außenseiterin durch ihre Krankheit, möchte aber gerne dazugehören. Hilfe nimmt sie nicht gerne an, bis sie merkt, dass sie sie braucht. Dieses Buch liest sich leicht, die Sprache ist sehr einfach. Mir hat ein bisschen Livias Auseinandersetzung mit der Situation gefehlt. Sie schämt sich, ihre Krankheit ist ihr hauptsächlich peinlich, aber echte Verzweiflung darüber, dass sie bald nicht mehr sehen kann, scheint sie nicht zu spüren. Dieses Buch erzählt aus Kindersicht über eine sehr unbekannte Krankheit, ist berührend und aufschlussreich. Es erzählt sehr viel von Schulalltag und Teenagersorgen und ist damit wohl bestens als Jugendbuch geeignet.