Ladybug
Was geschah wirklich? Endlich steht Eric Sander vor dem Durchbruch als Schauspieler! Die Rolle im TATORT hat ihm viele Türen geöffnet und ihn einem breiten Publikum bekannt gemacht. Auch auf allen Social Media Kanälen wächst das Interesse an ihm. Doch dann kippt es und jemand versucht, sein Leben so zu übernehmen, wie er seine Profile übernimmt. Das Ganze gipfelt darin, dass dieser Unbekannte Eric dazu zwingen will, einen Mord zu gestehen, wenn er seine Liebsten retten will. Eric muss herausfinden, was vor vielen Jahren geschah, denn an seine Kindheit und frühe Jugend kann er sich seit einem fürchterlichen Ereignis nicht mehr erinnern. Die Story ist nicht schlecht, aber es kippt an einem gewissen Punkt für meinen Geschmack ins Absurde. Bis dahin bauen die Ereignisse aber sehr gekonnt aufeinander auf und führen Eric in seine eigene Vergangenheit, die er so wenig kennt, wie der Leser oder Hörer. Das macht es sozusagen doppelt spannend. Einige Aktionen und Reaktionen von Erik finde ich jedoch etwas fragwürdig und sinnbefreit. Die Zusammenhänge werden nach und nach klar, ein paar Stellen sind etwas ungehobelt und ungeschliffen, wodurch sie sehr konstruiert wirken. Ich hadere auch mit dem Titel und Begriff Stalker etwas. Die Story dreht sich eigentlich gar nicht um dieses Thema und Erics Gegner sehe ich auch nicht als Stalker an. Doch das sind Haarspaltereien und nicht der Grund, warum ich nicht so sehr begeistert bin. Meine Kritik betrifft die meiner Meinung nach zu krassen Wendungen in zu hoher Anzahl. Das zieht die Story dann für meinen Geschmack ins Absurde, Lächerliche, Unrealistische. Die ausgelegten falschen Spuren sind für mich mit einem leichten Hauch von Billig gewürzt. Das ist schade und hat dieser Autor doch gar nicht nötig. Der Anfang war richtig klasse, doch dann hat er sich irgendwie vergaloppiert. Schon allein, dass außer der Figur des Erics alle anderen wie Statisten wirken und damit farblos bleiben, schmälert bei mir den Genuss. Insgesamt war das eine außergewöhnliche Geschichte, die viel besser erzählt hätte werden können, auch wenn Sascha Rotermund wie immer einen großartigen Job beim Lesen gemacht hat. Bleiben drei Sterne.