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maelee

Posted on 22.9.2024

Ungewöhnliche Thematik etwas zu verkürzt ausgeführt Am 28. August 2024 wurde der Debüt-Thriller: »Unendlicher Friede« von Edward Poniewaz veröffentlicht. Der Kölner Autor ist beruflich in dem Marketing- und Produktmanagement-Universum unterwegs. Die Welt der Psychologie in Verbindung mit dem Schreiben motivierte ihn zu der Kreation dieses Erstlingswerkes. Mein Gesamteindruck der Taschen-Buchausgabe. Das Coverbild zeigt eine Stadtbrücke, welche auf eine Kirche und Stadthäuser, in der Dämmerung zuläuft. Für mich strahlt es eine ruhige Stimmung aus und ist auf den ersten Blick eher unspektakulär. Zum Inhalt: Der Psychologe Dr. Heimer wird von einer verzweifelten, schwangeren Frau aufgesucht. Ihr Anliegen ist so ungewöhnlich, dass es den erfahrenen Therapeuten reizt. Der Ehemann der Frau will die Geburt eines gemeinsamen Sohnes um jeden Preis verhindern. Denn er ist besessen von dem Glauben, dass sollte ein Sohn geboren werden, er, der Vater, sterben müsste. Handelt es sich um eine »einfache« Neurose? Auf der Suche nach einer Lösung, wird Dr. Heimer immer mehr in Dinge verwickelt, die er seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hätte. Ich war vom Klappentext sehr beeindruckt und wollte definitiv diesen Roman lesen. Also waren meine Erwartungen hoch. Mit seinen 258 Seiten (Taschenbuch), ist es nicht gerade ein Wälzer. Aufbau: die Satzgefüge & Kapiteleinteilungen sind insgesamt gut strukturiert, übersichtlich und logisch aufgebaut. Der Erzählstil: ist sehr flüssig lesbar. Aufgrund des wirklich ungewöhnlichen Themas, fällt es leicht, das Buch schnell und flüssig zu lesen. Spannung: durch die kurzen Kapitel & regelmäßig eingestreuten Wendungen in der Handlung, ist das Erzählte spannend und fördert so die »Weiter-Lese-Motivation«. Protagonisten: diese wurden plausibel eingeführt, aber nur segmental weiterentwickelt. Von daher konnte ich zu den handelnden Personen keinen tieferen Zugang finden. Der Roman punktet in seiner Essenz: mit der spannenden Frage nach der Möglichkeit, Menschen so zu manipulieren, dass diese ihre Ratio sowie andere eigene Massstäbe verlassen. Nur um einer Idee willig zu folgen und ihr gesamtes Leben & das ihrer Nächsten dieser unterzuordnen. Zusammenfassung: Am besten hat mir das Thema gefallen. Es ist ungewöhnlich und in seinen vorgestellten Facetten in manchen Punkten vielleicht sogar auch etwas illusionär. Ich war willig den Ausführungen des Autors zu folgen, musste jedoch für mich feststellen, dass die vielen neu eingestreuten Wendungen, das Thema und den Umfang des Romans überstiegen. Leider konnten die einzelnen Erzählstränge zwar zu einem Ende geführt werden, ließen jedoch den ein oder anderen unbefriedigt beantwortet, zurück. Der im Selbstverlag erschienene Debüt-Roman ist ein wirklich interessantes & gut lesbares Erstwerk. Von einer guten Straffung, der in die Handlung hineinspielenden Ereignisse hätte der Gesamteindruck definitiv profitiert. Ich denke, hier wurden zu viele Ideen eingebracht. Diese konnten in Folge aufgrund des limitierten Buch-Umfangs, nicht zu einem zufriedenstellendem, rundem Finale komponiert werden. Fazit: Der Roman ist mit seinem Thema interessant & zeugt von dem Ideenreichtum des Schriftstellers. Ich werde definitiv die weiteren Veröffentlichungen des Autors im Auge behalten. Für diese Lektüre vergebe ich gute 3,5* Lesesterne und empfehle sie den Lesern, die sich gern mit ungewöhnlichen Themen befassen und Neuentdeckungen im Genre-Raum, mit Freude & Neugier begrüßen. Hier mein Lesestern-Schlüssel: Cover: 3*** Inhalt: 3*** Protagonisten: 2** Thematik: 4**** Aufbau & Logik:3*** ISDN: 978-3000793783 Formate: E-Book, geb. Ausgabe & Taschenbuch

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