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marcello

Posted on 20.9.2024

Bei Sarah Sprinz weiß ich als Autorin sehr zu schätzen, dass sie, die „Dunbridge Academy“-Reihe“ mal ausgeklammert, ihre Bücher trotz unterschiedlicher Schwerpunkte offenbar dennoch als Universum empfindet. Wie sich die British Columbia-Reihe jetzt schon mit der „Infinity“-Reihe verwoben hat, das ist jetzt schon sehr geschickt und ein Fan-Service, den ich dennoch durchgängig als authentisch empfunden habe. Aber der dritte Teil der „Infinity Falling“-Reihe mit dem Beititel „Bring Me Home“ setzt dem Ganzen natürlich die Krone auf, indem Cole, den wir schon aus Sprinz' erster Reihe kennen, nun sein Happy End bekommt. Ich mochte die „Infinity“-Reihe echt gerne. Da ich sehr interessiert an der Serienwelt bin, ist diese Perspektive auf Hollywood wirklich sehr spannend gewesen und ich habe in vielen Aspekten auch gemerkt, dass Sprinz sich damit ehrlich beschäftigt hat und auch nach den Nachteilen der funkelnden Welt gesucht hat, die man oft aus den Augen verliert. Beim letzten Band hat sie mit Megan auch nochmal einen anderen Schwerpunkt, weil bei ihr die Thematik mit Cancel Culture auf jeden Fall angedeutet wird, aber in der Konsequenz nicht so hart, aber Megan leidet durchaus unter einer Rufmord-Kampagne. Mit Cole haben wir dann wiederum einen Charakter, der mit der Hollywood-Maschinerie nichts zu tun hat, weil er ein Außenstehender ist. Aber durch seinen Arztberuf kam bei ihm auch eine spannende Perspektive ein. Da ich gerade erst die spanische Arztserie „Atemlos“ gesehen habe, habe ich vieles in der Kritik auch in diesem Buch wiedererkannt, denn auch wenn man für den Job geboren sein muss, aber die Arbeitsbedingungen machen einen generell harten Berufsalltag noch härter. Auch wenn wir Cole so viel aktiv als Arzt gar nicht erlebt haben, aber es wurde dennoch gut deutlich, was die Anforderungen mit einem machen. Also alleine thematisch war dieser Band für mich wieder sehr reich an perspektiven und Inhalten. Dennoch habe ich den dritten Band in einigen Aspekten auch etwas zäh empfunden. Das liegt leider zum einen an Cole, aber es liegt auch ein paar logischen Zusammenhängen, die ich dann vor allem als Reaktion auf die Berichterstattung nicht ganz nachvollziehen konnte. Aber bleiben wir erstmal bei Cole. An sich mag ich ihn schon gerne und ich finde auch, dass man nach all den Jahren, die seit der ersten Buchreihe vergangen sind, gut merken kann, wie Cole gereift ist, auch weil er einer der ältesten Protagonisten von Sprinz ist. Gleichzeitig aber war sein Wesen und warum er agiert, wie er agiert, für mich zu konfus aufgebaut. Da auch die Familie, bzw. konkreter die Eltern, keine Rolle spielen, obwohl sie sicherlich sehr entscheidend Coles Perspektive auf Beziehung und Bindung beeinflussen, hat hier etwas gefehlt, um die Dynamik besser nachzuvollziehen. So lag der große Schwerpunkt auf der vergangenen Beziehung zu Lisa und da kann man einfach sagen, dass doch eine Beziehung und ihr Ende nicht alles so extrem beeinflussen kann. Denn so viele tolle Momente Cole auch hatte, aber genauso gab es Sequenzen, da war er bei mir völlig unten durch. Er sprach immer wieder davon, dass er niemanden verletzen will, tat aber eigentlich nur das. Ich fand es auch schade, dass so einseitig er die Beziehung torpediert hat, weil Megan dadurch auch etwas langweiliger wirkte. Bei Megan war diese extreme Obsession wegen des Rufs als Männerverführerin schnell erklärt und verstanden, aber ansonsten war sie als Figur wenig mit Herausforderungen konfrontiert. Das hat sie deutlich blasser gemacht und ich musste mich mehr ermahnen, sie als Menschen zu sehen, denn da der Altersunterschied auch öfters ein Thema ist, aber man hat Megan ihre 20 Jahre echt nicht angemerkt. Sie wirkte auf mich reif, besonnen. Klar, ihre Ängste wegen der Presse, die haben sie oft kopflos erscheinen lassen, aber das hat für mich nichts mit dem Alter zu tun. Auch ansonsten war ihre ganze Art, wie sie auch für Cole wegen seines Berufs da war, sehr unterstützend, sehr loyal und einfach sympathisch. Im Grundsatz sind sie beides so auch tolle Charaktere, weswegen gerade diese Ausflugsmomente, zum Rennen, zur Hütte etc. auch gut funktioniert haben. Ich mochte auch die Chemie und habe stets etwas zwischen ihnen gespürt, aber durch gewisse Baustellen wurde es unnötig schwierig. Man hat auch gemerkt, dass der Schwerpunkt auch sehr auf den Charakteren der ersten Buchreihe von Sprinz war, während Aven und Hayes fast etwas untergegangen sind. Das fand ich nicht generell kritisch, denn ich liebe diese ganzen Figuren, aber so ging der Fokus von den Dreharbeiten immer weiter weg. Bis auf die Actionszene haben wir echt wenig mitbekommen, was ich etwas schade fand. Auch hier war offensichtlich, dass Coles Arbeitsfeld entscheidender war. Da Sprinz aber selbst ausgebildete Ärztin ist, hat man aber an Coles Szenen als Arzt deutlich gemerkt, dass sie vom Fach ist. Deswegen verstehe ich den Schwerpunkt auch, weil sie hier mehr zuhause ist. Fazit: „Infinity Falling – Bring Me Home“ ist ein zufriedenstellender Abschluss. Ich mochte die Themenschwerpunkte und ich mochte auch grundsätzlich die Paar-Dynamik. Dennoch gab es Stolperstellen, weil die Geschichte zu sehr die von Cole wurde, der dadurch nicht immer gut aussah. Aber nach der „British Columbia“-Reihe ist das hier definitiv meine zweitliebste Buchreihe von Sprinz, weil ich sie als Autorin bei älteren Figuren stärker empfinde.

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