butterfly72
Wir haben das Jahr 1986. Vor zehn Jahren verschwand ein Junge und wurde nie gefunden. Kommissar Hans J. Stahl konnte damals aufgrund eines Verkehrsunfalls seine Ermittlungen nicht beenden. Jetzt ist er im Ruhestand und nachdem in der Nähe von Katzenbrunn erneut ein Junge spurlos verschwindet, kehrt er in den Ort zurück und will diesen Fall endlich zum Abschluss bringen. Insgesamt sind es jetzt fünf Kinder, die verschwunden sind. Stahl hegt einen Verdacht, doch die meisten der Bewohner sind nicht erfreut über seinen Aufenthalt. Die Perspektive, aus der diese Geschichte geschildert wird, wechselt von Kapitel zu Kapitel. Bis auf die Sicht des Kommissars weiß man nicht, inwiefern die Personen mit der Geschichte zu tun haben oder eben auch nicht. So rätselt man von Anfang an aktiv mit. Am Anfang war es ziemlich undurchsichtig aufgrund der vielen involvierten Personen, doch von Seite zu Seite lichten sich die Zusammenhänge und die Spannung wurde diesbezüglich gut aufgebaut. An Verdächtigen wurde nicht gespart und die eine und andere falsche Fährte wurde gekonnt gelegt. Was mir gut gefallen hat, ist das Einfangen der düsteren Stimmung im Ort mit ihren mysteriösen und eigenwilligen Bewohnern. Als interessanten Nebeneffekt und total faszinierend fand ich die Reise zurück in die 1980er. Erschreckend, wie so vieles davon doch in Vergessenheit geraten war. Fazit: Ein sehr ruhiger Kriminalroman mit interessanten Figuren und mehreren Vermisstenfällen. Aber kein Thriller und so richtig gepackt hat mich das Buch leider auch nicht.