paul kretzschmar
Der Fall Claire Gravesend Da mich "Fünf Winter" sehr begeistert hat, war ich auf sein neues Werk sehr gespannt, und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn es eine Spur weniger spektakulär war. Das Cover mit dem blutroten Titelschriftzug passt schon mal perfekt. Der Privatdetektiv Lee Crowe findet eine tote junge Frau auf dem Dach eines Rolls-Royce liegend. Die Justiz geht von einem Selbstmord aus. Da ihre Mutter, die schwerreiche Olivia Gravesend nicht daran glaubt, beauftragt sie Crowe mit den Ermittlungen. Es beginnt ein Detektivroman voller hochkarätiger Actionszenen, der an den genialen Chandler erinnert. Nachdem es bald um Leben und Tod geht, entwickelt sich ein Szenario, das sich weitaus bedrohlicher als eine verschwörerische Mordermittlung entpuppt. Die in der Ich-Form verfasste Handlung, lässt den Leser quasi hautnah am Geschehen teilhaben. Der bildhafte Schreibstil tut sein übriges, die Spannungsschraube hoch zu halten, die gegen Ende sogar noch mal anzieht. Rasante Wendungen schaffen eine durchgängig bedrohliche Atmosphäre voller Authentizität, die förmlich zum weiterlesen zwingt. James Kestrel hat wieder einen Pageturner verfasst, der zu Recht für den Edgar Award nominiert wurde, und alles bietet, was das Herz jedes Thriller-Fans höher schlagen lässt. Dafür gebührt ihm mit Recht meine uneingeschränkte Leseempfehlung!