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bluetenzeilen

Posted on 5.9.2024

"Trauer ist nicht Liebe. Trauer ist Buße dafür, dass man weiterlebt, nachdem die Liebe gestorben ist." Inhalt: EINE LIEBE, DIE WEDER DER TOD NOCH DIE ZEIT ZERSTÖREN KANN ... Seit dem Tod ihres Vaters hat sich die introvertierte Lucy in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Als eines Tages ein scheinbar toter, äußerst attraktiver Mann vor ihrer Tür liegt, wird ihre Welt aus den Fugen gehoben. Casziel ist ein mächtiger Dämon, der nach Erlösung sucht, aber nicht mehr wirklich daran glaubt - zu viel Leid hat er einst über die Menschen gebracht. Er möchte Lucy dabei helfen, ihr Glück zu finden, und dann seine eigene Existenz beenden. Bald schon wird klar, dass die beiden etwas verbindet, was über irdische Anziehungskraft hinausgeht. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt Lucy nicht mehr diese schmerzliche Leere in sich. Doch um Casziel zu erlösen, muss sich Lucy den finstersten Mächten der Unterwelt stellen ... Meinung: Eine Fantasy-Geschichte voller Schattierungen, die zeigen, dass die Welt weder schwarz noch weiß ist! Die Gestaltung des Buches ist ein absoluter Traum. Ich liebe die Blumen im Hintergrund, den düsteren Touch und die Schrift, die entsprechend im Mittelpunkt stehen. So ergibt sich in meinen Augen einfach ein wundervolles Cover, in das ich mich direkt verliebt habe. Ich würde mir das Buch auf jeden Fall auch nur aufgrund der wunderschönen Gestaltung direkt kaufen. Auch den Schreibstil fand ich sehr angenehm und an den richtigen Stellen poetisch geschrieben, wie ich es von der Autorin bereits gewohnt bin. Am Anfang gibt es zudem ein Lexikon, bei dem man als Leser direkt erfährt, was es mit den einzelnen Begriffen auf sich hat. Durch die wechselnden Perspektiven konnte ich mich jedoch auch in beide Köpfe der Protagonisten hineinversetzen, wobei der Anteil der Perspektive von Lucy überwog. Das fand ich jedoch auch sehr gelungen, da ich das Gefühl hatte, durch sie auch mehr und mehr hinter die Fassade von Casziel zu blicken, welcher sehr vielschichtig wirkte. Was die Handlung an sich jedoch sehr ausgemacht hat, war die Bindung zwischen Lucy und Casziel. Als die beiden das erste Mal aufeinander trafen, war da direkt eine Spannung und ich wusste von Anfang an, es muss mehr dahinterstecken. Der darauffolgende Plot-Twist war etwas vorhersehbar, wobei ich diese Wendung aber total verstanden habe. Ich mochte die Dynamik zwischen den beiden gerne. Wobei sich Casziel oftmals von Lucy fern halten möchte, was ihm dann doch nicht ganz gelingt. Dabei weiß er jedoch auch sehr lange mehr über Lucy, was sich für sie jedoch erst mit der Zeit zeigt und entwickelt. Hier hätte ich mir von ihm auch mehr Ehrlichkeit gewünscht. Dennoch fand ich die Handlung an sich jetzt nicht wahnsinnig originär, was leider sehr schade war. Denn viele Momente waren dadurch sehr flach und einfach nicht sehr ausführend erzählt, so wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Auf der anderen Seite ist es auch ihr Debüt in diesem Genre, was man nicht vergessen sollte. Lucy ist in der Geschichte wirklich eher für sich und das hat mich auch überhaupt nicht gestört. Sie will die Meere retten und gleichzeitig verkricht sie sich vor der Welt. Durch Casziel hat sie jedoch auch mehr und mehr das Gefühl richtig atmen zu können und die wirkliche Schönheit der Welt zu sehen. Das fand ich wirklich großartig. Gleichzeitig wollte sie schon lange etwas von ihrem Kollegen, weshalb Casziel ihr hilft. Diese Fake-Dating-Sache war schön zu lesen und ließ mich auch mehr als einmal schmunzeln, wobei mir auch hier manchmal besondere Aspekte gefehlt haben, wenn ich ehrlich sein soll. Dabei kommen sich die beiden natürlich auch näher und sie stellen fest, dass sie doch eine gemeinsame Vergangenheit haben. Ich muss sagen, die Storyline hätte für eine Fantasy Geschichte noch tiefer ausgearbeitet werden können. Casziel wirkte auf mich wie jemand unerreichbares, der dennoch sein Herz für Lucy öffnet und sie in ihr Leben lässt. Er entwickelt sich über die Zeit auch teilweise wirklich gut weiter, was sehr greifbar war. Denn die wirklichen Fantasy-Elemente haben mir einfach sehr gefehlt. Natürlich hat Casziel Flügel und es gibt unterschiedliche Welten, aber im Grunde war es das dann auch leider schon wieder. Insgesamt hätte die Geschichte für mich also noch mehr Potenzial nach oben gehabt und das ist wirklich schade in Bezug auf einen Titel von Emma Scott zu sagen. Wobei ich dennoch auch sehr neugierig auf den zweiten Teil bin und diesem natürlich noch eine Chance geben werde. Denn dort erhalten auch noch einmal andere Protagonisten ihre Chance auf die große Liebe.

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