dajobama
Ein junges Mädchen, sehr lange bleibt es namenlos, wächst nur mit seiner Mutter am Rande eines Sees. Als das Kind älter wird, verlassen sie den See in Richtung der Wälder. Später ist es eine Insel. Es ist ein Einsiedler-/ Aussteigerdasein. Mir hat sich bis zuletzt nicht erschlossen, wo diese Geschichte verortet ist. Es ist von einer tropischen Insel die Rede, von einem Dschungel in ihrem Inneren. Sämtliche Namen sind fiktiv. Anfangs hatte ich das Gefühl, es handelt sich hierbei um eine dystopische Handlung. Da täuschte ich mich aber. Im weiteren Verlauf wird es sehr deutlich, dass es sich hier um Gesellschaftskritik handelt. Auch der Klimawandel ist ein Thema. Es geht wohl darum, ob und wie ein alternatives, selbstbestimmtes Leben möglich sein kann. So kurz dieser Roman auch ist, leicht zugänglich ist er sicherlich nicht. Das beginnt schon mit einem sehr eigenwilligen Schrebstil. Sehr poetisch und naturverbunden. Manchmal seltsam sperrige Schachtelsätze, teilweise wirkte der Text auf mich wie ein Klagelied. Das wird aber im Verlauf deutlich besser, oder ich habe mich daran gewöhnt, kann auch sein. Auch inhaltlich wirkt es manchmal etwas sperrig, aber vielleicht liegt das daran, dass die Denkweise in unserer westlichen, leistungsorientierten Welt eine völlig andere ist. Fraglos muss man sich auf diesen Text einlassen wollen. Dann erkennt man aber eine gewisse Schönheit darin. Sowohl in der Sprache, als auch im Gedankengut. Auf jeden Fall ist dieser Roman etwas ganz Besonderes. 4 Sterne