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le4

Posted on 4.9.2024

Das Buch beginnt, als Delphi stirbt. Sie erstickt jämmerlich an einem Mikrowellenburger. Doch als sie im Leben nach dem Tod, in Evermore, zu sich kommt, steht ein wunderschöner Mann vor ihr, mit dem sie sich gleich verbunden fühlt. Leider ist er auch ganz schnell wieder weg. Ein Fehlalarm, wie ihre Evermore Therapeutin sagt, und auch Delphis Seelenverwandter. Delphi bekommt die Chance auf ihr Leben, wenn sie es nur schafft, dass der Mann sie küsst. Ganz schön schwierig ohne romantische Vorerfahrungen. Aber für Delphi geht es nun wortwörtlich um Leben und Tod. Leider hat mir das Buch nicht besonders gefallen. Ich fand, dass der Klappentext sehr gut klang, weil es eine romantische Geschichte mit leicht paranormalen Elementen ist. Was auch stimmt, aber leider ist da noch so viel mehr. Oder weniger. Der Humor im Buch kam für mich persönlich sehr gewollt herüber. Es hat sich nicht besonders natürlich oder charmant, sondern gezwungen angefühlt. Auch die Gespräche zwischen Love Interest und Delphi waren nicht besonders charmant, sondern eher unangenehm. Delphi selbst ist wahnsinnig unsympathisch. Sie sieht in allen nur das Schlechteste und ist super negativ und egozentrisch. Das ist auch definitiv gewollt, da es im Buch darum geht, dass sich ihre Einstellung zum Leben massiv ändert, aber leider war ich unfassbar genervt von ihr. Die Message selbst war eigentlich ganz nett. Delphi hat sich ihr Leben lang abgeschottet, aber im Versuch, sich ihrem Seelenverwandten anzunähern, begibt sie sich in neue Situation, probiert neue Dinge aus und ist offener für andere Menschen. Das hätte so schön sein können, wenn es sich nicht die ganze Zeit so angefühlt hätte, als wäre die Aussage irgendwie, dass Liebe deine Angststörung heilen wird. Ein weiterer Punkt, den ich unfassbar störend fand, war, dass viele Situationen übertrieben und überspitzt waren wie in einer Sitcom. Ich bin in Büchern zumeist gewillt zu akzeptieren, dass manche Plotpunkte ganz zufällig passen, aber das Ausmaß in diesem Buch fand ich unerträglich. Situationen verlaufen im Buch immer in möglichst den absurdesten Bahnen und die Menschen reagieren fast immer auf die absurdesten Weisen, sodass ich ständig dasaß und mir dachte, dass doch kein Mensch sowas wirklich machen würde. Ich fand das Buch trotz grundsätzlich guter Message schlecht. Ich kann es nicht weiterempfehlen.

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