Lesen macht glücklich
In seiner langen Schaffensphase seit den 1970ern hat Stephen King immer wieder unter Beweis gestellt, dass er nicht nur der König der sehr langen Bücher ist, sondern auch von den Novellen und Kurzgeschichten. Wobei ich persönlich anmerken muss, dass ich mehr Fan seiner Novellen als seiner Kurzgeschichten bin. Stephen King betont dabei immer wieder, dass ihm seine langen Romane weit weniger Schwierigkeiten bereiten beim Schreiben als die kürzeren Geschichten, denn hier muss er sich auf seine wesentlichen Kernkompetenzen beschränken - eine runde Geschichte in kürzester Zeit interessant aufzubereiten und dabei Charaktere knackig so vorzustellen, dass sie einem ans Herz wachsen. Das ist ihm mit dem vorliegenden Band erneut gelungen. Zum einen stimmt hier die Mischung aus kürzeren Geschichten und einigen Novellen und hier komme ich wieder zu dem Punkt weiter oben, dass mir die Novellen auch hier weitaus besser gefallen haben, jedoch auch die Kurzgeschichten ihren Reiz haben. Auffällig ist dabei vor allem, dass King immer mehr auf ältere Protagonisten als Hauptfiguren setzt. Kommt die Alterserfahrung seinerseits nun zum Tragen? Jedenfalls wirken all die alten Knacker sehr authentisch und lebensnah und alle müssen den einen oder anderen Horror überstehen, bevor sie weiterhin ihren wohlverdienten Ruhestand genießen können oder weiter ihr Leben leben dürfen. Alles in allem ist dieses Buch erneut eine runde Sache und lohnt auf jeden Fall einen Blick, egal ob man Stephen King- Bücher mag oder mit diesem zum ersten Mal eines in der Hand hält.