sommerlese
Das Leben ist schön, lebe es (ohne spirituelle und übersinnliche Elemente)! Im Droemer Verlag erscheint Matt Haigs Roman "Die Unmöglichkeit des Lebens". Grace erbt ein altes Häuschen auf Ibiza und wagt die Reise dorthin und damit auch einen Neuanfang. Ihre Arbeit als Mathematiklehrerin gehört der Vergangenheit an, sie hat Zeit, hat Sohn und Mann verloren und ist neugierig. Sie macht sich auf die Suche nach einer verschwundenen Person und bekommt allmählich einen neuen Blick auf das Leben. Das Buch fängt ziemlich geheimnisvoll an und entwickelt sich dann zu einer Geschichte, bei der die Suche nach einer vermissten Person Grace zum Kontakt mit anderen Figuren führt. Matt Haig besitzt die Gabe, das Seelenleben der Figuren intensiv und ausdrucksvoll zu beschrieben, dadurch bekommt man einen direkten Bezug zu den Personen, man fühlt mit ihnen und erlebt, wie sie sich immer mehr annähern. Grace erlebt viele seltsame Dinge, da leuchtet beim Tauchgang das Wasser oder es wachsen Blumen aus der trockenen Erde. Doch am Ende kommt ihr die Erleuchtung, dass sie das Leben leben muss und nicht in der Vergangenheit leben kann. Zur Handlung muss ich leider sagen, dass neben Angststörungen und Depression hier übersinnliche Gedanken und Vorgänge für das Handeln der Figuren eine entscheidende Rolle spielen und sie in ihrem Verhalten leiten. Manche Dinge erscheinen ein wenig seltsam und wirken absolut unnatürlich auf mich und damit konnte Matt Haig mich nicht erreichen. Es geschehen ungewöhnliche Dinge und esoterische Kräfte und Grace besitzt auf einmal die Gabe des mentalen Sehens, die sie für gute Zwecke einsetzt. Soweit so gut, aber im Großen und Ganzen glaube ich nicht an paranormale Dinge. Somit kann ich den Roman auch nicht so positiv bewerten, wie es die Weisheiten und emotionalen Szenen, sowie der außergewöhnliche Erzählstil des Autors eigentlich verdient hätten. Auf dieses Buch muss man sich einlassen, denn es geschehen paranormale Dinge, die jeder realistische Mensch nicht glaubt. Ich habe versucht, die Ahnungen und Vorgänge nicht zu kritisch zu sehen und wurde durch den schönen Schreibstil durch die Handlung geführt. Doch am Ende muss ich leider sagen, die Handlung hat mich leider nicht überzeugen können.