Marius
Nach längerer Zeit gibt es wieder etwas zu lesen von Sandrone Dazieri. Der italienische Autor bleibt sich und dem Thriller-Genre treu und legt mit "All das Böse, das wir tun" einen Thriller vor, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt. So erzählt er von der Entführung der jungen Amala, die sich in der Gewalt eines geheimnisvollen Geiselnehmers wiederfindet. Gekidnappt in einem Verlies rätselt sie, warum sie von dem Mann, der sich "Oreste" nennt, entführt wurde. Der Grund dafür findet sich in der Vergangenheit, wie die Anwältin Francesca Cavalcante langsam herausfindet. Denn damals machte die Polizistin Itala Caruso Jagd auf den sogenannten "Perser", einen Serientäter, der seine Opfer, junge Frauen, im Wasser ablegte und nie wirklich gefunden wurde. Kann es sich bei der aktuellen Entführung wieder um eine Tat des Persers handeln oder steckt etwas anderes dahinter? Nicht unbedingt leichter wird die Suche, als auch noch der Israeli Gerry auftaucht, der ebenfalls in den Ermittlungen mitmischt, dessen Motive aber ebenso unklar sind wie der aktuelle Aufenthaltsort von Amala... "All das Böse, das wir tun" ist ein Serienkiller-Thriller mit Schauplätzen rund um Cremona und die Po-Ebene. Besonders wird Dazieris Thriller durch die Erzählweise, in der er die beiden Ebenen der Gegenwart und der Suche nach dem Perser vor 30 Jahren miteinander verschränkt und überlagert. Das ist gut gemacht und auch für Fans von Jean-Christophe Grangé und Co einen Blick wert, insbesondere durch das augenfällige Äußere inklusive schwarzem Farbschnitt.