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Chief Propaganda Officer

Posted on 31.8.2024

Wir sind zurück im eroberten Teil Frankreichs und bei den Essex Dogs. Diese sind ziemlich geschrumpft. Pismire und Father sind tot, die beiden walisischen Bogenschützen haben sich abgesetzt. Der Rest ist erneut zum Spielball der hohen Herren und der Politik geworden. Der Ritter, der die Essex Dogs angeheuert hat, ist tot. Wer zahlt jetzt ihren ausstehenden Lohn für die vergangenen 40 Tage? Ihnen wird angeboten, sie ordentlich auszuzahlen, wenn sie bleiben und bei der Belagerung von Calais mitmachen. Doch auch in der Hüttenstadt, die vor den Toren von Calais von den Engländern gebaut wird, ist das Leben nicht friedlich. Loveday beschließt schließlich, den Jüngsten ihrer Gruppe nach England zurückzubringen - und das läuft gewaltig schief. Das Chaos eines eisigen Winters mit Belagerung, Bewachung eines Hurenhauses und dem Auftauchen von Piraten und Squelette - der Frau, der Loveday einst seinen Dolch gegeben hat - werden nicht alle überleben. Auch hier, im zweiten Teil der Essex-Dogs-Trilogie, nimmt uns Dan Jones wieder ganz tief ins späte Mittelalter mit. Er lässt uns durch Schmutz, eisigen Schlamm, Dreck und Blut waten, er zeigt uns neue kriegerische Errungenschaften wie Kanonen und lässt uns am Leben der Söldner teilhaben. Auch wenn das wahrlich kein beneidenswertes Leben ist. Immerhin versteht man sehr schnell und sehr gut, dass so ein Feldzug aus allem, nur nicht aus Glanz und Gloria, besteht. Das ungebildete Fußvolk wird von seinen Herrschern als Kanonenfutter verwendet und viele der Söldner und Söldnerinnen (ja, hat mich auch erstaunt, aber Jones ist Historiker und wird es wissen) verlieren auch noch den Rest von Anstand und Vernunft. Wie schon in Teil 1 wird aus verschiedenen Perspektiven kurzweilig erzählt und auch, wenn es nicht meine Lieblingsbücher geworden sind, haben mich die Essex Dogs bisher so fesseln können, dass ich jetzt auch noch den dritten Teil lesen möchte. (Und ich wünsche mir eine Netflix-Serie. Das wäre bestimmt ganz großes Kino!)

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