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kimvi

Posted on 31.8.2024

Konnte mich leider nur bedingt überzeugen! Barkeeperin Sophie Braam ist gerade von ihrer männlichen Kundschaft einiges gewöhnt. Anzüglichkeiten und die Überschreitungen ihrer persönlichen Grenzen sind im Lauf der Jahre regelrecht zur Normalität geworden. Doch als ein einschlägig bekannter Stammgast ihr nicht nur einen teuren Rotwein wegtrinkt, sondern später auch noch äußerst zudringlich wird, reißt Sophie der Geduldsfaden und damit beginnt sie Geschmack daran zu finden, die Männerwelt um das ein oder andere Exemplar zu reduzieren..... Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Barkeeperin Sophie schildert die Dinge aus ihrer Sicht. Außerdem beobachtet man Nora. Sie ist Polizistin. Doch als farbige Frau hat sie es auf dem Revier ebenfalls nicht leicht. Denn die männlichen Kollegen sind nicht davon begeistert, dass Nora die Karriereleiter raufklettern soll.  Sophie versteht es hervorragend, die Begebenheiten so zu erzählen, dass man alles mühelos vor Augen hat. Dadurch hat man das Gefühl, an ihrem Bartresen zu stehen und ihrer Geschichte zu lauschen. Der Einstieg ins Geschehen fällt deshalb leicht. Doch zuweilen schweift sie ziemlich vom Thema ab und verliert sich in Details. Was dazu führt, dass man in Versuchung gerät, die entsprechenden Abhandlungen zu überspringen. Die Spannung, die am Anfang durchaus spürbar war, da man quasi alles aus der Sicht einer weiblichen Serienkillerin erzählt bekommt, verliert sich leider. Es gibt durchaus Momente, in denen man der Handlung wieder deutlich interessierter folgt, doch für einen spannenden Thriller ist das zu wenig. Sophies bedrohliche Wut auf die Männerwelt wird allerdings hervorragend vermittelt. Dieses intensive Gefühl kann man beim Lesen förmlich spüren.  Da Nora und Sophie ähnlichen Erfahrungen mit der Männerwelt machen, könnten sie, wenn sie sich unter anderen Voraussetzungen kennengelernt hätten, sicher Freundinnen werden. Doch so hofft man auf ein spannendes Katz- und Mausspiel, das allerdings nicht so verläuft, wie man es gerne hätte. Da auch Übersinnliches in die Handlung einfließt, beginnt man unverhofft damit, die Augenbrauen hochzuziehen und diesen Spannungsroman noch distanzierter zu betrachten. Obwohl das Ende vorhersehbar ist, kommt es noch zu Überraschungen.  Leider konnte dieser "Thriller" mich nur bedingt überzeugen. Ich hatte mir ein spannendes Katz- und Mausspiel erhofft, doch echten Nervenkitzel oder konstante Spannung habe ich vergeblich gesucht.

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