deidree
Zeitsprünge und weiter gefasstes Thema als in der Kurzbeschreibung Elisabeth erzählt hier ihre Geschichte und die ihrer Familie. Aber bei Weitem nicht nur, sondern sie schweift immer wieder ab und geht auf die Ereignisse der Weltgeschichte ein. Beide Weltkriege, die Zwischen- und Nachkriegsjahre werden nicht nur ihre Familie betreffend, sondern auch allgemein, aufgegriffen. Die Kurzbeschreibung lässt mich annehmen, dass es um Elisabeth als Ärztin in dieser Zeit und ihren Gewissenskonflikt geht. Doch dies ist einfach nur ein kleiner Teil des Buches. Auch ist der Aufbau manchmal etwas verwirrend, da Elisabeth sehr in der Zeit springt. Vom zweiten Weltkrieg zum Ersten, zur Zeit nach dem zweiten großen Krieg in die Zwischenkriegszeit, das ist auch nicht unbedingt extra gekennzeichnet. Die Personen lernt man dagegen sehr gut kennen. Ihre Einstellungen, Beweggründe, Hoffnungen und Ängste legt Judith W. Taschler in „Nur nachts ist es hell“ gekonnt dar. Aus diesem Blickwinkel betrachtet und stilistisch gesehen, habe ich das Buch gerne gelesen. Allerdings fand ich die Erzählung emotionslos und die Kurzbeschreibung etwas enger gefasst, als der tatsächliche Text dann war. Ich glaube, wenn es nur um Elisabeth und meinetwegen ihre Familie gegangen wäre, dazu mit einem etwas chronologischeren Ablauf, hätte ich mich völlig damit anfreunden können. Die Geschichte erscheint teilweise wie ein leicht nüchterner Bericht ohne Zeitstrang, aber sehr gut recherchiert werden die Lebensverhältnisse der Menschen in Stadt und Land von damals erzählt.