annamagareta
Familienbeziehungen „Aus dem Haus“ ist das Debüt der Autorin und Journalistin Miriam Böttger. Die Eltern der in der Berlin lebenden Ich-Erzählerin haben ihr Haus in Kassel verkauft, um in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Das Haus stand zeitlebens unter einem schlechten Omen, schon direkt nach dem Einzug stand für die Mutter fest, dass das Haus ihr Ruin ist und dass es dort keine Chance gab glücklich zu sein. Egal was innerhalb der Familie passiert, das Haus war schuld. Mit dem Auszug müsste das Problem nun eigentlich gelöst sein. Der Schreibstil von Miriam Böttger liest sich leicht und flüssig. Sie beschreibt das Familienleben der Ich-Erzählerin und gibt dadurch einen lebendigen Einblick in die Familienverhältnisse. Egal was passiert, am Ende war immer wieder in irgendeiner Form das Haus Schuld. „Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich“ Dem Satz kann ich nur zustimmen und der Aufbau der Geschichte bestätigt dies. Jede Familie ist etwas ganz Besonders, jedes Familiengefüge und die daraus resultierende Dynamik einzigartig. Dennoch ist es eine Geschichte aus dem Alltag mit den Verrücktheiten und Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt. Der Autorin gelingt es gut, das Leben einer Familie mit all dem Chaos und den Emotionen einzufangen. Es gibt Unstimmigkeiten, es wird genörgelt, gemotzt und gelebt, wie es unzählige andere Familien auch tun. In dem Roman können sich sicherlich alle Familien an der ein oder anderen Stelle wiedererkennen und das macht es einfach unglaublich unterhaltsam und amüsant. Mich hat das Buch gut unterhalten, ich habe mehrfach gelacht, amüsiert gedacht, dass es nah an der Realität ist und auch Situationen gefunden, über die es sich lohnt nachzudenken.