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herbstrose

Posted on 29.8.2024

Tee mit Betty - Cheers! Obwohl Kate aus dem Glasgower East End kein Fan der Royals ist, lässt sie sich von ihrer Freundin Zaira überreden, an einer Führung durch Schloss Windsor teilzunehmen. Auf der Suche nach einer Toilette verirrt sie sich und landet in einer Küche. Dort trifft sie auf eine ältere Dame mit ihrem Corgie, offensichtlich eine ehemalige Hausdame der Queen, die sie sofort zu einer Tasse Tee und einem Plausch einlädt. Betty, wie sie sich nennt, kennt sich ausgezeichnet im Schloss aus und ist mit den dortigen Gepflogenheiten bestens vertraut. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an, und aus der Teestunde wird ein Tag und eine Nacht gemeinsamer munterer Unternehmungen, bei denen die alte Dame förmlich aufblüht … „Tee auf Windsor Castle“ (2024) ist der erste Roman der britischen Journalistin Claire Parker. Obwohl sie die Demokratie bevorzugt, hat sie eine Schwäche für das britische Königshaus und hat bereits alle deren öffentlich zugänglichen Schlösser besucht. Dank ihrer deutschen Mutter ist sie zweisprachig aufgewachsen. Keine große Literatur, aber eine gut und unterhaltsam geschriebene hinreißende Geschichte. Die Begegnung zweier so unterschiedlicher Frauen, deren jeweiliges Sprachniveau sehr gut herausgearbeitet ist und die gelegentlich eingestreuten Lebensweisheiten der alten Dame sind bemerkenswert. „Manche Dinge erkennt man besser aus der Entfernung“ (eine dieser Weisheiten), diese Erkenntnis kommt Kate plötzlich am Bahnhof, als sie auf Ioana, eine andere alte Dame, trifft – während uns Leser vermutlich schon früher ein Licht aufgegangen ist. Die Auflösung dieser märchenhaften Geschichte ist sehr gut und nachvollziehbar getroffen. Fazit: Eine charmante kleine Geschichte mit Humor und Esprit – einfach nur lesenswert!

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