Gabriele
Traumreise am Ende des Lebens Dieses Buch entführt uns ins Jahr 1558. König Karl ist 58 Jahre alt, körperlich und seelisch erschöpft. Gichtkrank und fiebrig verbringt er seine letzten Tage im Kloster von Yuste in Spanien. Sein Tagesablauf ist langweilig, bis er auf Geronimo trifft, einen unehelichen Sohn, der nicht weiß, dass sie verwandt sind. Mit ihm zusammen geht er auf eine abenteuerliche Traumreise. Da der Klappentext nicht viel über die Geschichte verrät, habe ich erst im Laufe der Geschichte recherchiert, dass Arno Geiger hier das Ende des realen Karl V. imaginiert hat. Mit vielen nachgewiesenen Tatsachen gewürzt ist eine Geschichte entstanden, die mich etwas konfus zurückgelassen hat. Gepflegte Langeweile wechselte sich mit lebhafteren Episoden ab. Dabei gerät Karl „über die Ränder der ihm bekannten Welt hinaus“ (Seite 71). Manch gelungene Redewendung versöhnte mich immer wieder mit der Enttäuschung, die mir dieses Buch bereitete. Die Idee des Autors, sich dem Lebensende anzunähern, fand ich eigentlich ganz interessant. Doch trotz zum Teil an die damalige Zeit angepasste Sprache konnte ich mit dem Inhalt des Buches wenig anfangen. Vielleicht lag es an der niederdrückenden Stimmung, die sich hier verbreitete. Dabei haben mir Arno Geigers Bücher bisher ganz gut gefallen.