daniliest
„Das Dickicht“ wird damit beworben, dass Leser auf dieses Ermittlerduo gewartet hätten. Nach Beendigung des Krimis kann ich sagen: „Ja, stimmt irgendwie“. Das Buch spielt in Hamburg und die Kommissare Lux und Juha haben einen typisch nordisch trocknen Humor. Ich musste manches Mal über ihre Sprüche lachen, mit denen sie sich die grausame Seite ihrer Arbeit erträglich machen. Der aktuelle Fall ist nämlich ziemlich düster. Juha und Lux greifen einen eigentlich vor Jahren aufgeklärten Mord auf, da sich plötzlich Zweifel ergeben, ob der vermeintliche Mörder die Tat wirklich begangen hat. Es war ein bisschen random, dass in diesem Fall noch einmal ermittelt wurde und dass der Vorgesetzte zugestimmt hat, so viel Arbeitszeit zu investieren, denn dass etwas nicht stimmt, war zunächst nicht mehr als ein Bauchgefühl. Juha und Lux befragen immer wieder den selben Personenkreis, wälzen Unterlagen und tatsächlich scheint hier etwas ganz gewaltig nicht zu stimmen. Die beiden decken eine Tragödie auf, die schrecklicher ist, als sie es sich vorgestellt haben und bei der es um weit mehr geht, als um eine Kindesentführung. Wenn man darüber nachdenkt, macht es traurig, welche Lawine durch einen einzigen unbedachten Moment losgetreten wurde. Ich fand „Das Dickicht“ auf ganzer Linie gelungen. Der Fall war verzwickt, erst spät zu durchschauen und konnte mich mich überraschen. Das Ermittlerduo war mir sehr sympathisch und die Art der beiden hat mir gut gefallen. Insbesondere Lux mit seinen Anzügen und seinen teilweise düsteren Stimmungen ist interessant und bringt Potenzial mit sich, um in einem möglichen weiteren Band genauer erörtert zu werden. Ich würde mich über ein Wiedersehen auf jeden Fall sehr freuen.