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philiene

Posted on 11.8.2024

Ich habe schon oft die Bilder der Frauen gesehen, denen in Frankreich nach der Befreiung von den Deutschen die Haare geschoren worden sind. Irgendwie haben sie mir schon leid getan, zumindest wenn ihr einziges Verbrechen war, das sie sich verliebt haben. Doch über die Geschichte dieser Frauen habe ich eigentlich nicht weiter nachgedacht. Julie Héraclès hat das getan und einen Roman über eine Frau geschrieben, der das Geschehen ist. Ihre Geschichte ist fiktiv, aber es könnte durchaus so gewesen sein. Simones Geschichte beginnt an dem Tag an dem ihr die Haare geschoren werden. Während dieses Tages denkt sie über ihr Leben nach und erzählt ihre Geschichte. Sie beginnt in ihrer Kindheit. Erzählt von ihrer Schulzeit, ihrer Familie und von ihrer Begeisterung für Deutschland. Ich kann auch am Ende des Romanes nicht sagen, ob ich Simone möchte oder nicht. Ein wirklicher Sympathieträger war sie nicht. Aber auch niemand der mir komplett unsympathisch war. Ja sie ist schwer zu beschreiben und auch oft schwer zu verstehen. Und genau das macht diesen Roman so lesenswert. Ich war fazieniert von ihr. Ihre Geschichte hat mich gefesselt und auch berührt. Neben Simone gibt es noch viele andere interessante Charaktere, im Gegensatz zu Simone hat eine davon mein Herz berührt. Ihre Schwester Madeleine. Ein Herzensguter Mensch. Immer wieder wird in kurzen Abschnitten über den Tag berichtet an dem Simone so gedemütigt wird und sie sich vornimmt sich nicht brechen zu lassen. Je mehr ich über ihren Weg dorthin gelesen habe, umso klarer stand mir dieser Tag vor Augen. Für mich ein Roman der einen etwas anderen Einblick in die Zeit gibt und der mir sehr gut gefallen hat.

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