Merle
Vielen Dank an den Knaur Verlag und Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig. Nachdem Lilly Lucas (meiner Meinung nach) schon viele cozy, herbstlich-winterliche Bücher geschrieben hat, wird es mit der Hawaii Love Reihe richtig schön sommerlich. Besonders der erste Band passt irgendwie perfekt in diesen Sport-Sommer 2024 (mit der EM und Olympia direkt um die Ecke), da es um Profitennis und teilweise auch das professionelle Surfen geht. Und da ich grade erst Carrie Soto is back beendet hatte, und mich das Tennisfieber gepackt hatte, kam das Buch wie gerufen. Und ich sag’s euch: dieses Buch ist wirklich gemacht für diesen Sommer, und in meinen Augen auch von allen Lilly Lucas Büchern wirklich DAS Buch für die warme Jahreszeit – ich persönlich würde Green Valley und Cherry Hill nämlich eher in Herbst und Winter verordnen (auch wenn es da trotzdem offiziell Bände gibt, die im Sommer spielen). Wie immer kann Lilly Lucas extrem mit der Atmosphäre ihrer Geschichte punkten, und man merkt, dass sie sich Zeit für eine Recherchereise nach Hawaii genommen hat, da einfach jedes Detail der Umgebung authentisch wirkt. Das Thema Leistungssport, in dem Fall Tennis, finde ich auch sehr passend und gut in die Geschichte eingebunden. Es passt, ist durchgehend präsent und man merkt hier ebenfalls die Expertise, welche die Autorin hat durch ihre eigene Tenniserfahrung und die ihres Mannes (Tennistrainer und langjähriger Spieler auf hohem Niveau; steht in der Danksagung). Weiterhin gefallen hat mir, wie Sex positiv das Buch ist. Es gibt auch in den expliziten Szenen immer mal wieder Humor und Fails, die vom romantisierenden Bild von Sex näher an die Realität zurückkommen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Szene, wo es wortwörtlich heiß her geht, und zwar so, dass beim Ausziehen das Shirt von Lou in Flammen aufgeht. Ach, was habe ich gelacht! Ansonsten sage ich jetzt etwas, was ich bei der Autorin oft sage, und zwar, dass es zu kurz ist! Ich finde die Bücher von Lilly Lucas immer um die letzten Kapitel bzw. den Epilog herum zu knapp, es geht dann alles immer so schnell. Das Buch hat auch nur knapp 350 Seiten, da wäre in meiner Leserinnen-Meinung auch noch Platz für ein weiteres Kapitel gewesen. Was ich plottechnisch schade fand, ist dass sich die Story vom Streit bezüglich des Hotels zwischen Louisas Tante und Vince einfach im Sand verläuft. Da gibt’s einmal ein mini klärendes Gespräch, aber auch nie wirklich eine vernünftige Erklärung, was eigentlich die Argumente und Probleme beider Parteien sind. Das ist auch in meinen Augen der einzige „echte“ Kritikpunkt, den ich an diesem Buch habe; dass dieser Konflikt einfach irgendwann nicht mehr relevant ist. Insgesamt ist aber hoffentlich doch rübergekommen, wie gerne ich dieses Buch mochte! Jetzt warte ich sehnsüchtig auf die anderen Bände, träume mich mit den Surfevents von Olympia in tropische Gewässer und werde mal die Tattoos testen, die in der Erstauflage mit dabei sind! Ich gebe 4.5 von 5 Sternen.