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Emmi möchte nach einem traumatischen Erlebnis endlich einen Neuanfang wagen und fährt für die Semesterferien zu einer befreundeten Familie nach Neuseeland um dort bei ihren Wahlbeobachtungs-Touren auszuhelfen. Dort trifft sie wieder auf Valentin, den Sohn der Hennings, den sie seit Jahren nicht gesehen hat. Schnell sprühen zwischen den beiden die Funken, doch die romantische Lovestory gestaltet sich schwieriger als gedacht - mal durch Emmis Ängste, mal durch Valentins kaltes Verhalten... Das Cover ist wunderschön und passt wunderbar zum Inhalt des Buches. Da habe ich direkt selbst Fernweh bekommen. Also gleich vorab: Ich bin mir des schwierigen Themas rund um mentale Gesundheit bewusst, und ich möchte mit dieser Rezension in keinster Weise irgendwem zu nahe treten, des selbst traumatische Erlebnisse verarbeitet oder verarbeiten musste. Sie bezieht sich lediglich auf diese fiktive Geschichte und die damit verbundenen Charaktere. Ich habe gleich zu Beginn gut in das Buch hineingefunden, der Schreibstil war flüssig und angenehm und hat mich die ganze Story über gepackt - da würde ich direkt 5 Sterne vergeben. Bei den Charakteren hatte ich so meine Probleme. Emmi ist mir furchtbar auf die Nerven gegangen. Damit meine ich nicht die Tatsache, dass sie etwas furchtbares durchgemacht hat und in Folge dessen mit sich selbst zu kämpfen hat, das verstehe ich absolut. Mich hat es einfach nur so gestört wie alles dargestellt wurde. Und wie Emmi sich selbst immer so schlecht dargestellt hat. Klar, grade wenn man durch eine schwere Zeit geht, sieht man seine Erfolge wahrscheinlich nicht so und macht sich auch selbst extrem runter, aber mir war das alles einfach ehrlich gesagt too much. Ich habe mich mehr über sie aufgeregt, als dass ich den Beginn der Liebesgeschichte zwischen ihr und Valentin wirklich genießen konnte. Valentin war auch nur marginal besser, seine Launen sind mir furchtbar auf den Wecker gegangen, auch wenn ich sie später sehr gut nachvollziehen konnte. Die Storyentwicklung an sich hat mir gut gefallen, das Setting vor allem, da habe ich richtig Lust bekommen zu verreisen. Die Nebencharaktere haben mir besonders gut gefallen, alle haben insgesamt dazu beigetragen, dass ich nicht alle 50 Seiten das Buch mit einem Augenrollen weglege. Ab etwa der Hälfte wurde es deutlich besser. Die Dynamik zwischen Valentin und Emmi hat sich deutlich verbessert, beide sind mutiger und offener geworden und haben dem Ganzen wieder Leben eingehaucht. Das Ende fand ich dann wieder sehr schön und super süß. Fazit: Ein süßes Buch mit einer tollen Story-Idee und einem unglaublich schönen Setting, leider haben mir die Charaktere das Lesevergnügen sehr stark gedämpft.