herbstrose
Eine Nacht allein im Museum Eine vorübergehende Schreibblockade ist für Leila Slimani der Anlass, das Angebot ihrer Lektorin anzunehmen, im Rahmen eines Projektes eine Nacht alleine im Museo Punta della Dogana in Venedig zu verbringen. Das in Form eines Schiffsbugs errichtete Bauwerk war einst das Zollgebäude der Serenissima und beherbergt heute ein Museum für moderne Kunst. Im Zentrum stehen zwei schwarze Monolithe. Es sind Terrarien die mit Nachtjasmin bepflanzt sind, einer Pflanze, die die Autorin aus ihrer Kindheit in Rabat kennt. Ihre Blüten öffnen sich nur nachts und verströmen dann einen Wohlgeruch: „Der Duft der Blumen bei Nacht“. Diese Installationen inspirieren sie und wecken Erinnerungen an ihre marokkanische Heimat. Sie reflektiert über Stationen in ihrem Leben als Frau und als Schriftstellerin und erlaubt uns einen tiefen Blick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Dabei gelingt es ihr ausgezeichnet, diese Fragmente vollendet zusammen zu fügen und daraus ein kluges, zum Nachdenken anregendes Buch zu gestalten. Fazit: Ein Buch mit tiefsinnigen Gedanken, dennoch leicht zu lesen. Ein Lesevergnügen, das ich gerne weiter empfehle!