Annabell95
Guter Auftakt Nach traumatischen Erlebnissen zieht die Mordermittlerin Carla Seidel mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana von Hamburg ins Wendland. Dort wollen die beiden einen Neuanfang wagen. Doch dann wird der 18-jährige Justus tot aufgefunden. Seine Augen wurden ihm ausgestochen und durch Spiegel ersetzt. Carla übernimmt diesen Fall und bekommt das Gefühlt, dass wohl niemand Justus so richtig kannte. Justus trug auf dem Oberschenkel eine Narbe. Als Lana bei einer Mitschülerin ein Tattoo entdeckt, dass genauso aussieht wie Justus Narbe wird sie neugierig und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Carla wird klar: die Vergangenheit holt dich immer ein. "Die Sehenden und die Toten" ist der Auftakt in eine neue Serie im Wendland mit der Mordermittlerin Carla Seidel. Die Handlung spielt im Wendland und durch die sehr guten Beschreibungen, konnte man sich beim Lesen ein sehr gutes Bild von den Handlungsorten machen. Zudem wurden auch die einzelnen Charaktere sehr gut beschrieben, dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen konnte. Die Beziehung zwischen Carla und ihrer Tochter Lana fand ich sehr realistisch. Eine typische Beziehung zwischen Mutter und Teenager-Tochter. Etwas unrealistisch fand ich allerdings, dass Carla ihre Ermittlungsergebnisse mit Lana durchgesprochen hat und sogar die Fortschritte in dem Fall mit nach Hause genommen hat. Carla scheint durch ihre traumatischen Erlebnisse, die in der Handlung noch nicht erklärt worden sind sondern nur angedeutet, ein Alkohol-Problem zu haben. Das fand ich etwas nervig, weil immer wieder die Sprache auf die Flasche Wein gekommen ist. Trotz des flüssigen Schreibstils wollte sich für mich die Spannung nicht so recht aufbauen. Immer wenn es grade mal spannend hätte werden können, wurde genau da an der Stelle abgebrochen und dann wurde hinterher erklärt was passiert ist. Das fand ich schade, denn hier hätte es definitiv mehr Potenzial gegeben. Mein Fazit: Ein recht gelungener Auftakt in eine neue Krimiserie. Die Idee war gut, doch der Spannungsaufbau hat hier noch definitiv mehr Luft nach oben. Doch der Cliffhänger ganz am Ende hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht.