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»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.« Darum geht es: Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, stolpert vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Die Presse belagert sie daher regelrecht, denn negative Schlagzeilen sind Hallies alltäglicher Begleiter. Nach dem neuesten Desaster wollen ihre Eltern dieser Sache jedoch endgültig ein Ende setzten und stellen Ransom Lockwood ein. Ransom, Hallies Personenschützer und ein regelrechter Roboter von einem Menschen, der ständig an ihrer Seite ist und ihr den Charakter eines „verzogenen Mädchens“ austreiben soll. Weder Hallie noch Ransom sind begeistert von diesem Arrangement und pflegen ein feindschaftliches Verhältnis. Aber je mehr sie einander nerven, desto weiter locken sie sich aus ihren Komfortzonen und entdecken dabei manch überraschende Seiten des anderen. Meine Meinung: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ransom und Hallie erzählt. Positiv aufgefallen ist mir direkt, wie charakteristisch die einzelnen Perspektiven für sich sind. Man merkt klar den Unterschied zwischen beiden Figuren und lernt sie allein durch ihre Perspektive gut kennen. Hallie war mir auf Anhieb extrem sympathisch. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, also noch eine sehr junge Frau und wird für ihr Alter authentisch dargestellt. Man merkt ihr an, dass sie halb erwachsen ist, sich aber noch ein paar kindliche Charakterzüge bewahrt hat. Hallie wirkte anfangs stark auf mich, doch erst im Laufe des Buches erkennt man die Tiefe ihres Charakters und alles, was sie durchgemacht hat. Dafür hätte ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen. Die Art, wie Hallie in ihren Kapiteln zu ausführlichem Klatsch und Tratsch neigt, macht die Geschichte unterhaltsam und Hallie zu einer Figur, mit der ich gerne im echten Leben befreundet wäre. Ransom hat es mir schwerer gemacht. Ich habe von Anfang an seine trockene, aufs Wesentliche beschränkte Art gemocht und finde ihn einen sehr spannenden Gegenpol zu Hallies überschäumendem Charakter. Dennoch ist mir im Laufe des Buches aufgefallen, dass Ransom für mich ein Mysterium blieb und er ist unbestritten ein „morally gray“ Charakter. Ransom hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben, was ich ein interessantes Thema fand, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das Thema ausführlicher erklärt worden wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, welches zeigt, dass mir einige Dinge zu schnell behandelt wurden. Grundsätzlich muss ich sagen, dass dieses Buch eines ist, bei dem man nicht sonderlich viele sympathische Figuren vorfindet. Und bei allen Figuren, auch den Hauptfiguren, bin ich auf den ein oder anderen Charakterzug gestoßen, den ich problematisch fand. Nicht immer wurde darauf eingegangen, manchmal zu oberflächlich und andere Probleme wurden eher unrealistisch gelöst. Ich habe nun ein paar Schwachstellen der Geschichte aufgezeigt, aber ich möchte auch kein falsches Bild der Story aufzeigen. Denn Tatsache ist, dass ich es sehr genossen habe, die Geschichte zu lesen. Der Schreibstil hat mich absolut überzeugt und obwohl das Buch um die 500 Seiten hat, war es sehr kurzweilig. Der Humor war genial und wer auf Sarkasmus und Situationskomik steht, ist hier ganz richtig. Und wie sich Hallie entwickelt, ist extrem beeindruckend und inspirierend. Sie steht für all die jungen Frauen, die das Leben bereits gebrochen hat, die aber niemals aufgeben und zu viel Stärke fähig sind. Mein Fazit: THORNE PRINCESS ist ein vielschichtiger Roman, der mich beim Lesen regelrecht gefesselt hat. Anfangs ist er voller Humor, doch er steckt ebenso voller Tragik und dunklen Abgründen. Insgesamt ist THORNE PRINCESS für mich mehr eine Geschichte über die Entwicklung einer jungen Frau als ein Liebesroman. Obwohl ich mich von der Spannung, den vielfältigen Themen, der interessanten Storyline und der Dynamik zwischen den Hauptfiguren unterhalten gefühlt habe, gab es ein paar Aspekte, die mich an der Geschichte gestört haben. Etwa an den Figuren selbst und auch die Liebe/Romantik kam mir zu kurz. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Empfehlen kann ich die Geschichte allen, die Schmöker gerne lesen und einen etwas anderen Liebesroman suchen, indem ebenso Humor wie Dunkelheit steckt.