Harakiri
Alles kann – nichts muss Ein beschaulicher Ort irgendwo in Deutschland. Die pure Idylle, die Nachbarschaft versteht sich gut und geht gerne beim „Honigmann“ einkaufen. Bis ein Brief alles verändert. Auf einmal herrschen Angst und Wut. Das Buch spielt vor allem mit den Gedanken. Es wird viel angedeutet, aber wenig aufgeklärt. Und das macht „Der Honigmann“ so anziehend. Dabei beginnt die Geschichte relativ harmlos. Huth stellt uns die Familien vor, lässt normalen Alltag und das Miteinander aufleben. Wenn da nur der Prolog nicht wäre: denn diesen immer im Hinterkopf, wusste ich beim Lesen, dass diese Idylle bald platzen wird. Und dass am Ende fast noch ein Krimi entsteht, hätte ich beim Lesen des Klappentextes nicht erwartet. Huths Charaktere wirken authentisch. Jeder hat seine Sorgen und Nöte. Aber man erkennt sich auch selbst in den Personen und Gesprächen wieder. Der Schreibstil ist präzise und reich an Bildern. Man kann gut in die Geschichte eintauchen und überlegt selbst, wie man in dieser Situation reagieren würde. Fazit: ein Buch, das in die Tiefe geht, Fragen aufwirft und mit der Fantasie des Lesers spielt.