marieause
Das Buch war ganz anders als ich es erwartet habe - und doch wieder nicht. Die Leseprobe dazu gibt einen schönen Einblick in den Schreibstil, der so auch beibehalten wird. Miv und Sharon ins zwölf Jahre alt und beste Freundinnen. Mivs Familienleben ist schwierig, ihre Mutter hat von einem Tag auf den anderen das Sprechen aufgehört und nimmt auch sonst nicht mehr am Familienleben teil. Ihr Vater möchte wegziehen, neu anfangen, doch das geht ja gar nicht, Miv muss doch bei Sharon bleiben. Da zu der Zeit ein Serientäter in Yorkshire sein Unwesen treibt, beschließt Miv, dass sie ihn fassen müssen. Dann gibt es ja keinen Grund mehr zum Wegziehen. Es ist aber mehr als das - und sogar noch tragischer. Denn wir bekommen Einblicke in das alltägliches Leben in Mivs Kleinstadt und da ist auch abgesehen vom Serientäter nicht alles Sonnenschein. Teilweise ist das Buch sehr schwere Kost, die da aus der Sicht eines Kindes offenbar wird. Ich musste oft schwer schlucken. Nichtsdestotrotz ist es eine Ode an die Freundschaft, die Kraft der Familie und ein Apell an Nichtwegsehen. An ein Zueinanderstehen, sich kümmern und füreinander Einstehen. Ich hatte nicht mit der Tragik des Buches gerechnet, das hat meiner Haltung zum Buch aber keinen Abbruch getan. Ich mag es sehr. Miv und Sharon sind beides so starke Charaktere und auch ganz viele ihrer Freunde und Bekannten und Familie habe ich sehr in mein Leseherz geschlossen. Nur eben kein rundum unbeschwertes Lesevergnügen.