Gabriele
Eine ganz besondere Reisen Als ich dieses Buch zur Hand nahm, habe ich einen Reisebericht zur Transsibirischen Eisenbahn im Jahre 1899 erwartet. Das Cover und die Leseprobe hatten mir Lust auf dieses Buch gemacht. Bekommen habe ich allerdings viel mehr: Einen Roman voller Überraschungen, Spannung und Mystik – ein ganz außergewöhnliches Abenteuer. Doch von vorn: Schon während der Vorstellung der einzelnen Reisenden herrscht eine eigenartige Stimmung. Egal ob es sich um Maria handelt, die unter einem falschen Namen reist, oder den Naturforscher Grey; alle rechnen mit einer Reise voller Gefahren. Erst nach und nach wird klar, worin die bestehen. Aber das sollte jeder Interessierte selbst nachlesen. Auf dieses Buch sollte man sich einlassen, ohne vorher zu viel vom Inhalt zu kennen. Nur so kann man die Spannung genießen, das Mystische auskosten. Das Buch ist voller Überraschungen. Mich hat es ein wenig an das Leseerlebnis erinnert, das ich vor vielen Jahren im ersten Teil der Tintenblut-Trilogie von Cornelia Funke hatte. Auch dort standen unheimliche Dinge im Vordergrund. Sahra Brooks ist mit ihrem Debütroman ein großartiger Wurf gelungen. Ihr Schreibstil ist bildhaft und hebt die teilweise gruseligen Aspekte gekonnt hervor. Die Charaktere sind vielfältig und so beschrieben, dass sie sich gut auseinander halten lassen. Das Unheilvolle, das über der ganzen Reise schwebt, kann Gänsehaut entfachen. Auch spart sie nicht an Gesellschafts- und Umweltkritik. Kurzum: Wer mal etwas ganz anderes lesen möchte, ist hier gut aufgehoben.