hapedah
Seit Cheska Harlow-Wright im Teenageralter zum ersten mal auf Arthur Adley getroffen ist, beschäftigt der düstere Mann ihre Fantasie. Allerdings hat ihr Vater andere Pläne für Cheskas Zukunft, immerhin ist sie die Erbin seines Imperiums und seiner Meinung nach verpflichtet, einen passenden Geschäftsmann zu heiraten. Arthur hingegen ist der Sohn einer Unterwelt-Größe, sein Erbe ist deutlich blutiger und brutaler, dennoch kann auch er sich nicht gegen Cheskas Anziehungskraft wehren. Erst als Arthur nach dem Tod seines Vaters die Adley-Firma leitet, beendet er die geheime Beziehung - bis sie sich Monate später in einer Notsituation wieder zu ihm flüchtet. Doch wird es ihnen gemeinsam gelingen, den Feind aufzuspüren, der mir gnadenloser Brutalität hinter Cheska her ist? "Lord of London Town" von Tillie Cole ist ein düsterer Roman, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Bisher kenne (und liebe) ich von der Autorin die Hades-Hangmen-Reihe, die ebenfalls zum Genre Dark Romance gehört, dieses Buch ist meiner Meinung nach noch mal einen deutlichen Zacken blutiger und brutaler. Ich empfehle jedem Neuleser, sich unbedingt die Triggerwarnung zu Gemüte führen! Cheska und Arthur waren mir beide sympathisch, wobei ich den Eindruck hatte, Arthur etwas schneller kennen zu lernen - es schien, als ob die Autorin besonders am Anfang ein klein wenig mehr Herzblut in seine Figur gesteckt hat. Cheska dagegen hat sich in meinen Augen erst später charakterlich entfaltet, in den Jugendjahren hat sie getan, was immer ihr strenger Vater von ihr verlangt hat. Einzig die heimliche Beziehung zu Arthur stellte ein stilles Aufbegehren gegen den eng vorgezeichneten Lebensweg dar. Den Schreibstil fand ich äußerst fesselnd, genau wie ich es von der Autorin erwartet habe. Sie versteht es meisterhaft, ihre Leser emotional in den dunklen Abgrund der Protagonisten zu stürzen, dabei fasziniert mich immer wieder, wie geschickt sie zarte Gefühle innerhalb all dieser Düsternis entstehen lässt. Diesem Sog konnte ich mich bis zur letzten Seite nicht entziehen. Wie es bereits bei den Hades Hangmen der Fall war, steht auch in dieser neuen Reihe in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt, der Erzählstrang um Cheska und Arthur fand ein für mich zufrieden stellendes Ende. Dennoch gab es einen kleinen Cliffhanger und genügend Andeutungen, worum es im zweiten Band gehen wird, so dass meine Neugier auf die Fortsetzung bereits geweckt wurde. Für diesen mitreißenden Auftaktband spreche ich gern eine Leseempfehlung aus. Fazit: Dieser Reihenauftakt war meiner Meinung nach noch düsterer und brutaler, als ich es von den Hades Hangmen kannte, dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert -. das Leseerlebnis empfehle ich (unter Beachtung der Triggerwarnung) gern weiter.