fernweh_nach_zamonien
Unterhaltsame und turbulente Freundschaftsgeschichte. Wunderschön illustriert. Inhalt: Durch Zufall bekommt Holly eine fleischfressende Pflanze. Eine Venusfliegenfalle (Dionaea Muscipula), die ihr Vater kurzerhand auf den Namen Herr Pula tauft. Doch Herr Pula ist kein gewöhnliches Gewächs: Er kann sprechen, rechnen und kocht leidenschaftlich gerne. So bekommt Holly Nachhilfe in Mathe, während sich Herr Pula in der Küche austoben darf. Das Vergnügen findet ein jähes Ende, als der berühmte Fernsehkoch Siegfried Schmand auf Herrn Pula aufmerksam wird. Benötigt er doch ganz dringend dessen Blätter für seine neue Gewürzlinie. Und plötzlich ist Herr Pula verschwunden ... Ob es Holly und ihrem neuen Freund Herbert gelingen wird, die Pflanze wiederzufinden? Altersempfehlung: ab 9 Jahre (kurze Kapitel, Blocksatz) Illustrationen: Kleine und mittelgroße, detaillierte schwarz-weiß Zeichnungen und Vignetten ergänzen das Abenteuer. Der Bildanteil ist leider eher spärlich. Die Gestaltung der Figuren ist vielfältig und besonders die turbulenten Kochszenen sind herrlich lustig. Meine Meinung: Kurze Kapitel, sympathische Protagonistin (und Pflanze) und der locker-leichter Schreibstil sorgen für ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen. Holly Zikowski ist daheim fröhlich, aufgeweckt und neugierig. In der Schule jedoch zurückhaltend und eine Außenseiterin. Sie ist nicht gerade ein Mathe-Ass, hat Angst vor Zahlen und es graust ihr besonders vor der anstehenden Rechen-Olympiade. Die Viertklässlerin ist eine liebenswerte und authentische Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Aber auch Holly schafft nicht alles im Alleingang. Unterstützung erhält sie vom neuen Mitschüler Herbert Hase. Er ist ebenfalls ein schüchterner Kerl, der gleich am ersten Tag wegen seines Namens ins Visier der Klassenrüpel gerät. Es ist toll, die sich entwickelnde Freundschaft - mit Höhen und Tiefen - mitzuerleben. Im Verlauf der Geschichte wachsen die Kinder zudem über sich hinaus. Die fleischfressende Pflanze bringt reichlich Trubel in Hollys Leben. Pizza, Pfannkuchen ... Das Mehl staubt und Herr Pula ist vollkommen in seinem Element. In der Schule flüstert er heimlich die Lösungen für sie Rechenaufgaben, um Holly aus der Patsche zu helfen und ihre Zahlenangst zu minimieren. Die Handlung ist spannend und rasant gestaltet: Mathe-Olympiade und Pflanzen-Rettungsmission wechseln sich ab. Pädagogisch zwiegespalten sehe ich Hollys Schummeln bei der Mathe-Olympiade. Auch wenn Herbert den Betrug erkennt, anspricht und so ein Streit entsteht, unterstützt er Holly am Ende doch heimlich mit einem Spickzettel. Unterhaltsam und originell ist die Geschichte aber allemal. Im Fokus stehen zudem Freundschaft und Zusammenhalt, Ausgrenzung und Toleranz. 4 von 5 Kochlöffel! Fazit: Eine rasante und unterhaltsame Geschichte über Freundschaft, Schummelei und Hilfsbereitschaft mit sympathischen Charakteren! ... Rezensiertes Buch: "Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze" aus dem Jahr 2024