Ladybug
Nicht ganz konsequent Mag sein, dass man mit dem Alter vernünftiger wird. Der Geschmack ändert sich ja ein Leben lang. Warum also nicht auch die Einstellung? Auf alle Fälle bemerke ich an mir selbst, dass ich anders auf meine Ernährung achte, als ich es noch vor wenigen Jahren tat. Daher hat mich dieses Buch geradezu magisch angezogen. Dass ich nicht vegan leben möchte, aber nicht sehr oft Fleisch esse, also quasi Teilzeitvegetarier bin, passt nicht ganz zum Buch, das gebe ich zu. Hier sind alle Gerichte vegan. Für mich sind leider Tofu, Mandelmilch und Co. Ersatzprodukte, die ich nicht verwenden möchte, da sie mir auch nicht schmecken. Mich stört ziemlich schnell etwas ganz heftig: Die Autorin verwendet z.B. Knoblauchpulver und Zwiebelflocken. Auch Konserven werden häufig verwendet. Für mich ist das komplett gegen den Sinn des Buches. Auf hochverarbeitete Produkte verzichten bedeutet für mich auch, solche Lebensmittel nur frisch zu verarbeiten, nicht industriell verarbeitet, und sei es auch nur getrocknet. So ist für mich die Idee der gesunden Ernährung, die heilen soll, nicht konsequent umgesetzt. Die Saatencracker sind eine leckere Knabberei, doch musste ich auch hier umstellen, denn obwohl ich Saaten oft und viel verwende, habe ich nicht alle im Rezept aufgezählten da. Hanfsaaten und Chiasamen fehlen mir komplett und Leinsamen liebe ich, aber ungeschrotet. Insgesamt sind es nicht allzu viele Rezepte, die ich für mich nutzen kann, zumal ich ganz viele Lebensmittel, die hier verarbeitet werden, nicht mag. Trotzdem bereichert mich das Buch. Schon allein die Informationen zu den Unverträglichkeiten und Stoffen, die diese auslösen, sind sehr interessant und hilfreich. Der klassische Aufbau der Rezepte ist gut und übersichtlich. Die Fotos zu den Rezepten zeigen mir direkt, ob mich ein Rezept anspricht oder nicht. Das ist mir immer besonders wichtig. Es werden eben viele Zutaten benötigt, die ich nicht standardmäßig im Vorrat habe. Damit hatte ich in solch einem Ausmaß nicht gerechnet. Auch wenn all das gerade recht negativ klingen mag, finde ich das Buch doch gelungen. Es ist nur nicht ganz das, was ich mir gewünscht habe. Dafür kann aber weder das Buch, noch die Autorin etwas. Die Gerichte sind mit Liebe zusammengestellt, abwechslungsreich und sprechen auch optisch sehr an. Dass sie dem Körper gut tun, ist nicht verwunderlich. Die Kritik geht hauptsächlich an die Verwendung einiger Zutaten, die meiner Meinung und Erfahrung nach dem Körper leider eben doch nicht gut tun. Daher gebe ich insgesamt drei Sterne.