Profilbild von stefan182

stefan182

Posted on 17.7.2024

Ein spannender und vielversprechender Reihenauftakt Inhalt: Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel möchte es ruhiger angehen – auch für ihre hochsensible Tochter Lana. Deshalb hat sie sich von Hamburg ins Wendland versetzten lassen, wo sich, im Vergleich zum trubeligen Hamburg, Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Doch mit der Ruhe ist es plötzlich vorbei: Ein 18-jähriger junger Mann, Sohn eines lokalen Geldadeligen, wird tot aufgefunden; die Augen durch Spiegelscherben ersetzt. In der Schule sowie innerhalb der Familie galt der junge Mann als unauffällig, doch je weiter Carla ermittelt, desto mehr erfährt sie über die dunkle Seite des Mannes… Persönliche Meinung: „Die Sehenden und die Toten“ ist ein Kriminalroman mit Lokalbezug von Sia Piontek. Es handelt sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe, die sich um die Ermittlerin Carla Seidel dreht. Erzählt wird die Handlung des Romans aus zwei personalen Perspektiven: Carlas Perspektive bildet die Hauptperspektive, daneben findet sich aber in einzelnen Kapiteln auch die Sichtweise von Lana, die ihre Mutter bei dem Fall unterstützt. „Die Sehenden und die Toten“ ist insgesamt eine fesselnde Lektüre: Der Fall ist spannend konstruiert, es passiert ziemlich viel (sodass es wirklich kein Längen gibt) und das Erzähltempo ist hoch. Zusammen mit dem anschaulichen sowie lebendigen Erzählstil ist „Die Sehenden und die Toten“ daher ein Schmöker der besten Art, den man gar nicht weglegen möchte. Die Auflösung des Falls mit einem überraschenden Twist rundet dabei das Lektüreerlebnis ab. Sehr gut hat mir auch die Gestaltung der Figuren gefallen: Die Bandbreite der Figuren ist groß – vom schusseligen Polizeichef, über wichtigtuerische Lokalprominenz zur hochsensiblen Tochter, die über sich hinauswächst. Dabei sind alle Figuren – trotz leichterer Überzeichnungen – lebensnah. Insgesamt ist „Die Sehenden und die Toten“ ein vielversprechender, spannender Reihenauftakt, der neugierig auf die Folgebände macht.

zurück nach oben