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Ladybug

Posted on 28.6.2024

Vielleicht einfach zu modern für meinen Geschmack Meine Mutter hat schon vor so vielen Jahren zu mir gesagt, dass alles irgendwann wiederkommt. Wie Recht sie doch hatte! Sogar Zimmerpflanzen bekommen ein Revival! Waren sie in meiner Kindheit Zeichen eines gemütlichen Zuhauses, fand man irgendwann nur noch sterile Wohnungen ohne jedes Grünzeug oder Blütenkram, wie viele das nannten. Ich erinnere mich daran, wie ich die Pflanzenbücher meiner Oma und meiner Mutter wälzte, mich in verschiedene Pflanzen verliebte, mir welche holte, mal Glück, mal weniger Glück mit ihnen hatte. Und nun scheint wieder dieser Punkt angekommen zu sein, in dem man sein Heim, seine Fensterbänke mit wunderschönen Pflanzen mit und ohne Blüten schmückt und dafür sorgt, dass sie sich wohlfühlen und prächtig gedeihen. Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Basics, Blattpflanzen, Fleischfressende Pflanzen, Kakteen & Sukkulenten, Die Unbekannten, Blütenpflanzen, Was es sonst noch gibt: Grünlilie & Co. Man erkennt sofort, wie sehr die Autorin ihre Pflanzen liebt und dass sie gern in einem Gewächshaus leben würde. Das erschlägt mich dann tatsächlich fast. All ihre Pflanzen sind groß, großblättrig, üppig und das demotiviert mich mehr, als dass es mich motivieren könnte. Meiner Meinung nach wäre es ansprechender, wenn die Pflanzen eine mittlere Größe hätten, die man auch als Anfänger leichter erreichen könnte. Die Auswahl der Pflanzen ist relativ exotisch. Viele davon kannte ich nicht, sehr viele ähneln sich stark. Die bekanntesten Pflanzen finden sich kaum. Das finde ich dann wirklich schade, denn auch und gerade für diese wären Pflegetipps für mich super. Da fühle ich mich dann schon ein bisschen persönlich angegriffen, wenn die Autorin manche Pflanzen als Oma-Pflanzen abtut, zumal sie nach eigener Aussage kein Glück bei Grünlilien hat. Auch erzählt sie von der Hoya, dass es eine leichte Anfängerpflanze sei. Sehe ich anders – sie ist schon ein bisschen mimosig und blüht nur dann, wenn man richtig Glück hat. Auch finde ich erschreckend, dass selbst in Pflanzenratgeber Influencer-Sprech einzieht mit englischen Ausdrücken für so ziemlich alles. Muss nicht sein. Noch störender finde ich, dass bei den vielen Fotos sehr oft die Autorin mit drauf ist. Es geht doch um Pflanzen, oder irre ich mich? Ich hatte mir ein Buch gewünscht, das mir hilft, schöne Zimmerpflanzen zu hegen und zu pflegen und das mit einem nicht allzu hohen Aufwand. Bekommen habe ich ein Buch, das in meinen Augen eher für Fortgeschrittene mit ausgefallenem Pflanzengeschmack ist, die eine entsprechende Ausrüstung haben und insgesamt doch viel Zeit damit verbringen möchten. Das führt bei mir zu einer Wertung von drei Sternen.

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