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autumn

Posted on 25.6.2024

Erschreckend realistisch Rebecca F. Kuangs „Yellowface“ ist eine Abrechnung mit der Buchwelt in Form einer Satire. Das Buch in der Übersetzung von Jasmin Humburg liest sich hervorragend und man fliegt nur so durch die Seiten. Dabei wird sowohl der Verlagswelt als auch Blogger*innen, vorallem auf Twitter, der Spiegel vorgehalten. Es werden Fragen aufgeworfen wie wer darf über welche Themen schreiben und zum Nachdenken über geistiges Eigentum hat es mich auch gebracht. Worum es aber vorallem auch geht, ist Rassismus. Zu Beginn erleben wir in einer recht irrwitzigen Szene wie unsere eher unsympathische Protagonistin June beim Tod ihrer Autorenfreundin Athena anwesend ist. Je weiter die Geschichte voranschritt desto weniger irrwitzig kam mir das Ganze vor und auch die Aussagen die fielen zeichneten letztlich ein erschreckend realistisches Bild ab. Zum Teil habe ich in anderen Rezensionen gelesen, dass einige Stellen einfach nur überzogen und realitätsfern waren. Dazu möchte ich nur sagen, hört gerade im deutschsprachigen Raum doch einfach mal betroffenen Personen zu oder schaut euch die Verlagsprogramme an. Es sollte einem dann doch schnell ins Auge springen, dass „Yellowface“ erschreckend realistisch ist. Von mir auf jeden Fall eine klare Empfehlung und Rebecca F. Kuang hat auf jeden Fall wieder einmal gezeigt wie gut sie schreiben kann. Für ein Jahreshighlight hat mir bei manchen Szenen, z.B. der in Chinatown, noch das gewisse Etwas bzw. Aufarbeiten von Situationen gefehlt.

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