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biancaneve66

Posted on 23.6.2024

Die sehr dunkle Seite des Dschungels Sozialarbeiterin Mathurine entdeckt Darwynes enge Verbindung zur Natur. Der zehnjährige, körperlich beeinträchtigte Junge lebt in einem Slum in Französisch-Guayana mit seiner Mutter Yolanda, die um um ein besseres Leben kämpft. Sie sieht in ihrem Sohn ein Monster, er in ihr die beste Mutter der Welt. Nun lebt auch Jhonson bei ihnen in der Hütte, nachdem bereits sieben Liebhaber spurlos in den Tiefen des Dschungels verschwunden sind. Genau dorthin fliehen Yolanda und Jhonson nach einem Erdrutsch … Das Cover ist düster und mysteriös gehalten, mit verschlungenen Wurzeln, die sich am Umschlag ertasten lassen und Tieren, die sich im Dickicht des Dschungels tarnen. Die kurzen Kapitel sind im Präsens verfasst und machen die Geschehnisse dadurch sehr greifbar. Die spannende Geschichte ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und löst auf diese Weise sprachlich gekonnt Stück für Stück das Geheimnis des Buchs. Außerdem erhält man einen Einblick in den Artenreichtum des Amazonas, sowie in die traurigen Perspektiven der meist illegalen Einwanderer in den Slums, deren Situation man durch Sozialevaluationen beikommen will, die aber keinerlei Lösung herbeiführen können. Die gestörte Mutter-Sohn-Beziehung wird durch die bedrückende Undurchdringlichkeit des Dschungels und die düstere Grundstimmung des Buchs verstärkt. Darwyne geht aufgrund seiner unerschütterlichen Liebe zu Yolanda davon aus, dass sie alleine weiß, wie er behandelt werden muss um zu einem „Menschen“ zu werden. Ihre Methoden erschrecken, verstören und entsetzen die Leser, so unglaublich sind ihre Erziehungsmaßnahmen, die allerdings innerhalb der Mauern ihres ärmlichen Zuhauses bleiben. Die Sozialarbeiterin Mathurine scheint empathisch, sie kommt am Ende sogar hinter das Verschwinden der vermissten Stiefväter. Ein Eingreifen von ihrer Seite oder ein Verbessern von Darwynes Situation ist aber auch durch sie nicht zu erwarten, denn sie ist zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.

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