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mabuerele

Posted on 19.6.2024

„...Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert in Zukunft die Welt...“ Dieser Satz weist gekonnt auf die Hintergründe der spannenden Geschichte hin. Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Einerseits sorgt er für den hohen Spannungsbogen, andererseits werden gesellschaftliche Fragestellungen gut eingebunden. „…Niels wollte noch schützend den Arm über den Kopf heben, doch gleichzeitig traf ihn bereits ein wuchtiger Schlag in den Nacken…“ Der tote Politiker wird in seinem Hotelzimmer im dänischen Odense gefunden. Alles sieht aus wie ein Unfall, aber die Pathologin lässt sich nicht täuschen. Mit dem Fall wird Kommissar Erik Martensen betreut. Der erfährt, dass der Politiker für diesen Tag eine Pressekonferenz anberaumt hat. Er macht sich auf den Weg, um dadurch an wichtige Informationen zu kommen. Doch die Journalisten wissen nicht mehr als er. Das Thema wurde bisher geheim gehalten. Valby, Martensens Vorgesetzter, will einen schnellen Erfolg. Für ihn steht die geschiedene Frau schon als Täterin fest. „...Das Opfer ist immerhin ein bekannter Politiker. Das dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen, Denk nur, was seine Wähler dazu sagen werden...“ Dann stößt Martensen auf die Information, dass eine deutsche Firma eine Wasserpipeline von Dänemark nach Berlin bauen will. Hier werden die Hintergründe sehr detailliert erläutert. Es geht unter anderem um die Fragen: Warum ist man gerade an dänischen Wasser interessiert? Wieso braucht Berlin Trinkwasser? Das Projekt sollte erst dann an die Öffentlichkeit, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Der dänischer Vertreter der Firma geht nicht zimperlich mit den Leuten um, die die Verträge nicht unterschreiben wollen. Erpressung oder Korruption sind die Mittel der Wahl. Natürlich weiß weder der Investor der deutschen Firma noch die dänische Seite von unlauteren Machenschaften. Wie sollte es auch anders sein, war zu erwarten. Dann aber kommt Martensen dem Täter auf die Spur. Der jedoch handelte im Auftrag und muss nun erkennen: „...Man täuscht sich eben oft in Menschen, auch wenn man sie lange kennt..“ Er ist nicht gewillt, als Sündenbock zu fungieren. Das spielt Martensen in die Hände. Im Anhang werden die wichtigsten Fakten, die im Roman verwendet wurden, nochmals anhand kurzer Beschreibung und der Angabe der Quelle dazu aufgearbeitet. Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er zeigt, welche Wege die Gier nach Geld legen kann. Das Buch ist auch für die Eine oder Andere Überraschung gut.

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