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Der Fantasy- Roman „Dark Heir“ stammt aus der Feder von C.S. Pacat und ist der zweite Band einer Reihe rund um Will, James, Violet, Elizabeth und Cyprian. Hierbei würde ich es dringend empfehlen, dass man bereits den Vorgängerband „Dark Rise“ gelesen hat, weil dieses Werk nahtlos an die bisherige Story anschließt und man ansonsten kein wirkliches Lesevergnügen empfinden kann - einfach, weil man die Zusammenhänge ohne Vorkenntnisse nicht versteht, Ich persönlich fand den Vorgängerband „Dark Rise“ schon gelungen und mich konnten einige Aspekte aus diesem Fantasybuch überzeugen, sodass für mich sofort klar war, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. Daher konnte ich es nicht erwarten, als „Dark Heir“ auf dem deutschen Buchmarkt erschienen ist und habe mich voller Vorfreude in dieses dunkle Abenteuer gestürzt. Ich hatte hohe Erwartungen, und trotzdem wurde ich nicht enttäuscht. Wie schon bei „Dark Rise“ hat mir auch bei der Fortsetzung „Dark Heir“ der Schreibstil gefallen, dieser ist bildhaft und lässt sich flüssig lesen, ohne jedoch zu einfach zu sein. Gekonnt schafft Pacat hier ein Bild vor meinem geistigen Auge und ich selbst hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und zusammen mit den Protagonisten Abenteuer bestreiten zu müssen. Das Spannungslevel wird auch über die komplette Geschichte hochgehalten und auf vielseitige Weise wird hier Spannung erzeugt, sei es situationsbedingt oder auch durch Konflikte der Charaktere. Einige unerwartete Wendungen werden eingebaut, all dies hat dazu geführt, dass ich gebannt an den Seiten gehangen habe und dieses packende Fantasybuch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Mit viel Talent wird auch hier wieder eine dichte und düstere Atmosphäre geschaffen, die Bedrohung ist quasi greifbar und es macht großen Spaß, von Pacat durch die Geschichte geführt zu werden und diesen Worten zu lauschen. Positiv möchte ich auch das gelungene Worldbuilding erwähnen. Es gibt hier einige fantastische und auch magische Aspekte. Mir persönlich hat es Freude bereitet, die Welt besser und intensiver kennen zu lernen und dabei immer neue Facetten zu entdecken. Im zweiten Band verlassen wir London und lernen andere Ecken der Welt kennen. Dieses Mal befinden wir uns in Umbrien und sind bei Ausgrabungen dabei, es sollen Gegenstände aus der alten Zeit zu Tage gefördert werden und dabei lauern Gefahren in der Tiefe, von denen die Einheimischen bisher nur leise mit Schrecken erzählt haben. Auch gibt es, gekonnt in die Hauptgeschichte hineingewoben, Rückblenden aus der alten Zeit. Dadurch bekommt man als Leser einen gelungenen und interessanten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Man ist quasi live dabei, wenn in dieser Welt Geschichte geschrieben wird. Auch bekommt man ein besseres Verständnis in die damaligen Beziehungen zueinander und versteht gewisse Zusammenhänge besser - auch erkennt man, wie sich dies auf das aktuelle Geschehen ausgewirkt hat und welchen Einfluss die Charaktere von damals noch immer auf die Gegenwart haben. Aber was mich vollkommen überzeugt hat, war hier wieder die Charakterdarstellung und auch die Entwicklung dieser. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander sind komplex und teils stark verzahnt, es gibt hier ein paar Überraschungen. Und auch bei „Dark Heir“ sind die Personen nicht entweder schwarz oder weiß, sondern haben viele verschiedene Graustufen und es fällt dem Leser nicht immer leicht, dies einzusortieren. Mir persönlich hat dies sehr gefallen, hat es die Spannung noch zusätzlich hochgetrieben. Im Vergleich zum ersten Band haben sich die Charaktere weiterentwickelt, haben noch mehr Tiefgang erhalten. Allesamt haben die Charaktere viele Facetten und wirken nahezu lebendig, sie scheinen ein eigenes Wesen zu haben und Beweggründe, was sie antreibt und was sie auf ihre Art besonders macht. Die Charaktere und ihre Wesenszüge sind hier wirklich gut ausgearbeitet und konnten mich vollkommen überzeugen. Auch kann ich gar nicht sagen, welcher hier mein persönlicher Liebling ist. Es hat mir einfach bei allen Spaß gemacht, ihre Geschichte mitzuverfolgen, ich habe mit ihnen mitgelitten und habe um sie gebangt Ich habe hier regelrecht mit den Protagonisten mitgefiebert. Jeder ist hier auf seine ganz eigene Art besonders und ist mir ans Herz gewachsen. In dieser düsteren Welt voller Bedrohungen und Gefahren musste ich um sie bangen und auch ihre persönlichen Entwicklungen und Beziehungen untereinander konnten mich in den Bann ziehen. Es gibt hier auch romantische Szenen, welche jedoch nicht allzu sehr in den Vordergrund gerückt sind. Auch dies fand ich sehr angenehm. Die Beziehung der jeweiligen Protagonisten untereinander fand ich ebenso sehr gelungen, man konnte die Freundschaften oder auch Abneigungen gut spüren und es hat wirklich Freude bereitet, zusammen mit ihnen gegen das Dunkle anzukämpfen. Am Ende geht es auch hier noch einmal richtig zur Sache und es ist turbulent und spannend geschrieben. Ein wirklich fieser Cliffhanger, welcher die Vorfreude auf die Weiterführung der Reihe noch zusätzlich steigert. Jetzt heißt es leider nur noch warten und hoffen, dass der dritte Teil hoffentlich bald erscheint. C.S. Pacat hat mit „Dark Heir“ den zweiten Band der Fantasy- Reihe geschrieben. Schon der erste Band hat mir gut gefallen, aber hier ist meiner Meinung nach noch einmal eine deutliche Steigerung bemerkbar. Mir persönlich hat dieses Werk auf vielseitige Weise gefallen, das Worldbuilding, der Stil und die Charakterdarstellung. Daher möchte ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben. Und ich bin schon sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt und hoffe, dass der folgende Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.