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Casaplanca

Posted on 9.6.2024

Braucht seine Zeit "Der Wald" von Eleanor Catton ist ein Buch, das bei mir so einiges an Anlaufzeit brauchte, bevor ich es schaffte, mich ganz darin zu vertiefen. Wir begleiten hier abwechselnd mehrere Personen, ihre Ansichten und Sicht der Dinge und erst nach und nach entsteht daraus ein Gesamtbild. Mira ist Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood und immer auf der Suche nach möglichen Anbaugebieten. Shelley ist ihr beste Freundin, die aber aussteigen möchte und schon eine Weile mit der Situation nicht mehr zufrieden ist. Tony war mal ein guter Freund von Mira und ist als Journalist auf der Suche nach einer großen Story. Robert ist Milliardär und hat das Gebiet, um das es hier geht, gekauft, um einen Bunker für die Endzeit darauf zu bauen. Was ihn wirklich umtreibt, erfährt man erst nach und nach. Genau wie bei den anderen, die hier zu Wort kommen. Sie alle haben ihre eigenen Geheimnisse und Ziele, keiner kommt mir wirklich ehrlich und sympathisch vor. Das muss es aber auch nicht. Die Erzählung ist wirklich sehr langsam, teilweise im ersten Teil auch langweilig, man bekommt die Zeit jede hier besser kennen zu lernen und hinter die Kulissen zu schauen. Der Erzählstil ist nüchtern, beobachtend, teils distanziert, er passt gut zur Geschichte. Spätestens ab letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse dann aber fast, es kommt sogar Spannung auf und das Ende ist ein echter Knaller, unerwartet, aber passend. Wenn man sich die Zeit nimmt, sich einzulassen, erhält man hier eine großartige Geschichte mit unvergesslichen Charakteren.

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