Judith
Gunhild behält den Überblick Isabel Voss Roman „Die List der Grafentochter“ spielt zur Zeit von Karl dem Großen am Ende des 8. Jahrhunderts nach Christi. In diesem Roman werden belegte Begebenheiten wiedergegeben, aber auch Fiktionen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Gunhild, die Tochter eines thüringischen Grafen, die einem anderen Adeligen zur Frau versprochen ist. Doch Karl hat andere Pläne und verlangt, dass Gunhild einen fränkischen Grafen, einen seiner Vertrauten, heiratet. Dies führt dazu, dass die thüringischen Adeligen sich in ihren Rechten beschnitten sehen und einen Aufstand anzetteln. Geschickt nutzen die Karl feindlich gesinnten Adeligen diesen Umstand, bringen den König in ihre Gewalt und schieben es Gunhilds Vater in die Schuhe. Wird es Gunhild gelingen, dieses Komplott aufzudecken und den König zu retten? Wem wird sie ihr Herz schenken? Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Geschichte ist spannend, handelt sie doch von einer starken Frau, die sich durchzusetzen weiß und die Gegner ihres Vaters gegeneinander ausspielt. Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar und authentisch dargestellt. Die Zeit war eine andere und Gewalt gang und gäbe. Ob eine Frau allerdings so einen Einfluss gehabt hat, mag ich nicht zu beurteilen. Am Ende des Buches befindet sich ein Ortsverzeichnis, welches sehr hilfreich ist, da die im Buch verwendeten Ortsbezeichnungen heute nicht mehr geläufig sind und deshalb ohne dieses schwer zuzuordnen wären. Leider gibt es keine Landkarte. Auch diese wäre nützlich gewesen. Das Buchcover ist sehr schön und passt sehr gut zum Inhalt des Romans, ist Gunhild doch eine starke und kampferprobte Frau. Auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass es sich hier um einen historischen Roman handelt.